Photography: PIXABAY -lizenzfrei – Photoshop Rob van de Gall

TAGEBUCH EINES SUCHTKRANKEN 
während einer qualifizierten Entgiftung
– ehrlich – authentisch -echt
Tag für Tag, ein langer Weg durch einen Tunnel mit Licht am Ende…
nur diesmal ohne meinen Hund!

RIP „Ada“ 15.10.22
Husky Weimeraner Dame
14 1/2 Jahre mit erfülltem Hunde-Leben

 ….in einer anderen Lebenssituation & Lebensstation mit verändertem Blickwinkel.
Gerade 50 geworden, Lebensrucksack leicht gepackt,
eine Reise von 1000 Meilen beginnt mir dem ersten Schritt.
Mein Hund hat sich verabschiedet,
damit ich „losgehen“ und „loslassen“ kann.
DANKE meine bedingungslos geliebte „ADA“.

Es ist leider soweit gekommen, dass ich wieder in einer Entzugsklinik bin. Oder besser gesagt, „Gott Sei Dank“. Ohne diesen Schritt wäre mit ziemlicher Sicherheit mehr schief gegangen als in der Vergangenheit. Dieses mal war es nicht nur der Alkohol mit unzähligen „kalten Entzügen“ sondern es waren auch Tabletten im Spiel. Diese Mischung in der Suchtkrankheit kann unter Umständen tödlich enden. Nun gut, mir letzter Kraft und wenig klaren Gedanken habe ich es nun hier her geschafft.

Hochprozentiger Alkohol in Verbindung mit TAVOR (3-6 Stk p/Tg) und zusätzlich Schlaftabletten (Hoggar rezeptfrei – bis zu 8 Stk / Tg) sind kein Spaß mehr. Medizinisch mehr als gefährlich, aber ich habe es mit aller aller letzter Kraft hier in die Entzugsklinik geschafft und bin froh.
DANKE AN DIE HÖHERE MACHT!

Bitte bei den ersten Einträgen nicht auf Rechtschreibung oder sonstige grammatikalische Ausrutscher achten, ich musste erstmal klar werden, so wird auch dieses Tagebuch von Tag zu Tag klarer und durchdachter. Für mich selbst interessant täglich nachzulesen, wie sich Gedanken, Schreibstil und Kreativität in den Bilder ändert. Prozess während der Entgiftung….zuerst Körper wieder aufrichten (lassen) und gleichzeitig den Geist wieder klar, realistisch und nüchtern werden lassen. 

RÜCKFALL Substantiv, maskulin [der] – erneutes Auftreten einer scheinbar überstandenen Krankheit

Verwechselt nicht Ausrutscher und Rückfall! Ein Ausrutscher ist so etwas wie ein „Fehltritt“: Die Person konsumiert ein oder mehrmals, jedoch in kleinen Mengen, dann verzichtet sie vollständig auf das Trinken. Ein Rückfall liegt dann vor, wenn die Kontrolle völlig verloren geht und getrunken wird wie zuvor.

Traurig aber wahr und ich habe mir das nicht ausgesucht oder bei Amazon bestellt…. hier ein grober Rückblick auf meine Suchthistorie (  die letzen 35 Jahre )

Ja, da kommst Du her Robert, ist aber nicht so wichtig. Wichtiger ist es nach vorne zu blicken. Nach aktuell der 2ten professionellen Entgiftung und einer Langzeittherapie stehen die Sterne gut. Bis jetzt überlebt, guten Plan für die Zukunft und im Laufe der Zeit eine Menge Aussagen von Mitbetroffenen dankenswerter Weise erhalten dürfen und viel gelernt. Der Werkzeugkasten ( Erfahrung und Wissen ) ist groß und schwer, jetzt gilt es die Werkzeuge zu nutzen und etwas Vernünftiges mit grundlegendem Fundament zusammen zu schrauben.

TAG 1 –  Aufnahme in der Klinik – 04.11.22 – Freitag

Ja, heute der wieder mal große Tag mit der Reise in eine Klinik zu qualifizierten Entgiftung ( #2 ). Meine Ehefrau hat mich liebenswerter Weise nach durchzechten und benebelten letzten Tagen am 04.11. zur Bushaltestelle in Westerwede gefahren (um 5.30 h). Noch mit Restpromille und einer vorsorglichen Tavor Tablette im Gepäck ging es dann mit dem Bus zum Bahnhof nach Bremen. Dort ausgestiegen der direkte Weg zum Büdchen, 2 Wodka und 2 Jägermeister ( 2CL ) gekauft. Noch ein Frühstücksbrötchen gekauft einen Kaffee der direkt mit Wodka verdünnt wurde, saß ich nun am Bahnsteig und wartete auf den verspäteten ICE 515 nach Osnabrückt.  Die Fahrt mit dem Zug war relativ, ….relativ kurz (kein Zeitempfinden mehr vorhanden) und von erneuten früh morgentlichen Alkohol angereichert. In Osnabrück angekommen wollte ich eigentlich nach Fahrplan den Bus zum Klinikum nehmen, es kam der Bahnhof, bzw. weitere Wodkas und die Tavor Tablette dazwischen , somit war ich nicht mehr in der Lage überhaupt die sog. ZOB (Busbahnhof) zu finden. Letztendlich nahm ich dann ein Taxi für 15 Euro und bin mehr als derangiert, bzw. fast besinnungslos im Klinikum angekommen. Mein zu Hause gemachter Corona Test war laut Testzentrum vor dem Klinikum positiv….. ???? … lag mit Sicherheit an mir und nicht am Testzentrum. Egal, nach kurzem Schnelltest durfte ich das Klinikum betreten. Die Aufnahme war selbst in meinem Zustand mehr als einfach durch die Einweisung, den negativen Coronatest und den sehr freundlichen und verständnisvollen Aufnahmemitarbeiter ( oder war es eine Sie ?)

Nach der Aufnahme wurde ich an Station B04 geschickt. Das sogenannte Suchtkompetenzzentrum der Klinik. Was ab dann passierte, kann ich leider nicht mehr so genau schildern, bzw. nachvollziehen. Ich wurde auf jeden Fall sehr freundlich und hilfsbereit aufgenommen. Ärztlich wie psychologisch und vom Pflegepersonal. Leider kann ich mich nicht mehr wirklich an den Ablauf erinnern, das ist peinlich aber wahr. Lediglich kann ich heute noch sagen, dass die Aufnahme wirklich hoch professionell und von hoher Qualität zeugte.

Ich bekam letztendlich ein Zimmer zugewiesen, wurde ärztlich und medikamentös versorgt. Den Koffer, der völlig wirr zu Hause von mir gepackt wurde, konnte ich noch in den Schrank einräumen. Nach einem Mittagessen habe ich mich dann schlafen gelegt und wurde erst Abends zur Visite des Pflegepersonals wieder wach. Es wurde nach meinem Befinden gefragt, Temperatur, Blutdruck, Puls usw. gemessen und es wurden mir weitere Medikamente zur Beruhigung bzw. Entgiftung verabreicht. Mehr kann ich aktuell zum ersten Tag der sog. „Aufnahme“ heute nicht mehr von mir geben, bzw. beschreiben.

Ich war froh, den Weg hier her, geschafft zu haben, dank Hilfe von Einweisung durch den Hausarzt, Dank Hilfe meiner Ehefrau und Dank eigenem Willen und Motivation etwas zu ändern. Somit hat die „Behandlung“ zur qualifizierten Entgiftung begonnen.

TAG 2 –  05.11.22 Samstag – Der Körper „checkt ein“

Der Tag 2 in Osnabrück war relativ unspektakulär, klar ist Wochenende. Erstmal hatte ich mit dem Entzug, Zittern und totaler körperlicher Schwäche zu kämpfen, der Geist war nicht wirklich klar und aufgeräumt und mehr verwirrt als da. Aber egal, ich hatte es ja hier her geschafft und war in absolut guten Händen. Hier nochmals ein Lob an das sehr empathische und einfühlsame Pflegeteam der Station B04. Tägliche Routine mit 3 mal am Tag Werte messen, Tabletten für den Entzug erhalten und einfach ruhen und im Bett liegen. An diesem Tag hat eine sehr junge und kompetente Assistenz-Ärztin mal einen komplett Check bei mir durchgeführt. Grundsätzlich war alles einigermaßen im Rahmen, lediglich die Lungenfunktion war massiv eingeschränkt. Auch wurde eine sog. Linksherzinsuffizienz festgestellt. Hängt wohl mit der Lunge zusammen, die Symptome sind: Atemnot und verminderte Belastbarkeit.

Es wurde mir ein Lungenfunktionstest avisiert und eine Ultraschalluntersuchung für die Leber und weitere Organe. Na gut, dann mal abwarten was das Ergebnis sein wird. Was mir hier mehr als sehr „positiv“ wieder aufgefallen ist: Hier wird man wirklich untersucht und ganzheitlich im Sinne der Medizin durchgecheckt neben der Entzugs/Entgiftungsbehandlung. Das spricht wiederum absolut für das Klinikum, das Suchtkompetenzzentrum, die Abteilung, das Pflegeteam und die Ärzte. Dazu kam eine sehr fürsorgliche und einfühlsame Art der Mitarbeiter, die nicht nur gemessen haben, sondern sich auch nach dem psychischen Zustand erkundigt haben.

Ich erlaube mir einfachmal direkt hier auf das Team / SK Zentrum zu verlinken: (einfach Logo anklicken)

TAG 3 –  06.11.22 Sonntag – Eingliederung in Therapieplan

So, Tag #3 in der Entgiftung. Freitag und Samstag waren zum ankommen, ausnüchtern, einstimmen und runterfahren. Ab heute, Sonntag, ging es dann los mit der wirklichen „qualifizierten“ Entgiftung. Darunter versteht man, nicht nur im Bett rumzuliegen und die Zeit neben der Einnahme von Medikamenten tot zu schlagen, sondern: gleichzeitig, begleitend einen wirklichen Therapieplan absolvieren zu dürfen / müssen. Ein Plan besteht aus Gruppenmeetings, psychologischen Einzelgesprächen, medizinischen aufklärenden und umfassenden Visiten bis hin zur Ergotherapie ( basteln, spielen und malen ).

Im Plan war für mich ab Sonntag am anstrengendsten die Physiotherapie. Körperlich immens geschwächt, auf Entzug und mit Medikamenten ging es dann los mit einem Spaziergang um die Klinik. 2 Runden. Hört sich jetzt nicht viel an, wenn man aber bedenkt das hier im Klinikum ca. 2000 Beschäftigte arbeiten, könnt ihr Euch jetzt schon mal vorstellen wie groß das Klinikum ist und wie lange eine Runde drum herum sein kann…..zumindest in dem Zustand.

Hier mal ein Blick von oben auf das Klinikum, damit klar wird wie groß das hier ist:

TAG 4 –  07.11.22 Montag – „das erste Meeting“ und der Plan für ein Nath-Los-Verfahren > Deutsche Rentenversicherung Bund ( DRV )

Heute Montag, Tag # 4 in der Entgiftung. Es geht mir schon wesentlich besser, die Entzugserscheinungen werden weniger, der Körper stärkt sich langsam und die Medikation hat gut angeschlagen. Heute wurde ich zum Lungenfunktionstest bestellt, dies aufgrund der anfänglichen Untersuchung mit einem Verdacht.

Irgendwann muss sich ja mal die „RAUCHEREI“ rächen, aber mal abwarten was beim Test passiert.
Der Besuch in der Pneumologie war kurz, bündig und unspektakulär. Ich musste in einer Kabine in ein Mundstück pusten, viel mir teilweise leicht, teilweise schwer. Das Ergebnis durfte mir die Dame nicht sagen, das würde ich in der nächsten Visite erfahren. OK…. die Dinge sind wie sie sind.

An diesem Montag ist aus meiner Sicht noch hervorzuheben, dass das erste Gruppenmeeting mit der Verhaltenstherapeutin stattgefunden hat. Diverse gute Fragestellungen und Diskussionen sind entstanden. Aus meiner Sicht “ sehr gut „, da dieses Meeting mit Personen inklusive mir stattgefunden hat, die alle aktuell in einer Notsituation sind und wirklich aktuelle Geschehnisse und Probleme auf den Tisch gebracht haben. Ist für mich sehr gut gewesen und letztendlich besser als ein AA Meeting mit über 70 jährigen die seit 20 Jahren trocken sind…..ohne das werten oder verurteilen zu wollen….

Ach, fast vergessen, eines der wichtigsten Themen überhaupt. Wie geht es denn weiter nach der Entgiftung. Grundsätzlich gibt es 2 Wege eine vernünftige und nachhaltige Therapie hin zu bekommen. Was ich hier versuche zu machen, nennt sich Nahtlosverfahren, das bedeutet, man kommt nach entsprechender Antragstellung während der Entgiftungsbehandlung danach direkt in eine Fachklinik … Langzeitherapie …langfristiges Entwöhnungstraining.

Zu diesem Thema durfte ich gleich auf meinen Wunsch hin ( am verwirrten Freitag ) direkt einen Termin am Montag mit einer sehr agilen und netten Dame aus dem Bereich Sozialdienst wahrnehmen. Wir haben den Vorgang, die Anträge und Formulare besprochen. Ich habe lediglich ein paar Unterschriften leisten müssen und mich intensiv und ordentlich mit dem Thema Sozialbericht auseinandersetzen müssen. Sprich hier muss man seine Historie schildern, seinen Konsum über die letzten Jahre hinweg und einiges mehr. >>> So sieht ein SOZIALBERICHT AUS ( Formular G 0450 ) 

Hier empfehle ich ganz klar, dafür Zeit nehmen und den ordentlich und ehrlich füllen, ist beim TUN eine Art von Aufarbeitung der Vergangenheit für einen selbst und ist ein wichtiges Formular für den Antrag in das Nahtlosverfahren. Also, Zeit nehmen, soweit man schon in der Lage ist mit Entzugserscheinungen.

GEBRAUCHSANWEISUNG “ WIE KOMME ICH IN EINE REHA“ 

Wie kommt man aus dem Zustand täglicher Filmriss, sprich vollkommener Kontrollverlust im Leben aufgrund von Alkohol, Drogen, Tabletten oder sonstigen Substitutionen eigentlich in eine Entgiftung und im Anschluss über ein sogenanntes Nathlosverfahren in eine Langzeittherapie? Hierzu habe ich mir überlegt, das nicht lapidar mal kurz im Tagebuch abzutun, sondern einen EXTRA BLOG zu schreiben. Der Dschungel zwischen diversen G-4XX Formularen der deutschen Rentenversicherung und dem “ wie mach ich das “ ist nicht so einfach zu bewältigen. Deshalb schreibe ich eine Abhandlung “ wie geht das, was muss ich machen? „. Wichtig ist, egal welche Variante man wählt, man muss den WEG schon gehen wollen, dann wird einem in jeder Hinsicht geholfen, vom Entzug über die Formulare bis hin in der Langzeittherapie ( für Alkohol, Drogen und alle anderen Süchte und psychosomatischen Erkrankungen ).
Es gibt 2 mir bekannte Wege die ich nun für Leidensgenossen einfach und umsetzbar beschreiben werde. 

  1. Akutbehandlung, nichts geht mehr > qualifizierte Entgiftung mit direktem Übergang in das Nahtlosverfahren.
  2. Regulärer Gang, von der Suchtberatungsstelle über den Antrag bis hin in die Langzeitherapie. 

Abusus = Missbrauch, übermäßiger Gebrauch (z. B. von bestimmten Arznei- oder Genussmitteln wie Alkohol) = totaler Kontrollverlust im Leben (bei mir)

TAG 5 –  08.11.22 Dienstag – Die Visite mit dem „Püsterchen“

Also…… Fakt ist nun, dass ich wie mein Vater und auch meine Mutter ein sog. COPD habe: chronic obstructive pulmonary disease

COPD ist eine schwere chronische Erkrankung, die nicht mehr rückgängig zu machen ist. Das Fortschreiten der Erkrankung lässt sich nur schlecht vorhersagen. Durchschnittlich verringert sich die Lebenserwartung bei COPD um fünf bis sieben Jahre. Irgendwie war dies kein Schock, irgendwie wusste ich das innerlich schon seit geraumer Zeit. Wie Otto ( Ex Psychologe in Rente ) immer zu sagen pflegte: “ Die Dinge sind wie sie sind“. Wir rechnen mal mit einer von Gott gegebenen Lebenserwartung von 73 Jahren, ziehen davon mal optimistisch 5 ab, dann kommt das genau da hin, was ich innerlich weiß…. ich geh mal mit 68, nicht vorher und nicht später….das ist OK. Hier mal eine kurze Erklärung was Sache ist und was los ist…..

Wenn Ihr nun meint ich gehe mit dieser Diagnose zu locker um, täuscht ihr Euch, wie gesagt, ich wusste das innerlich schon länger, habe es auch gespürt und durch meinen Husten körperlich täglich gespürt. Jetzt kommt aber das GUTE, die Fakten sind klar und ich werde in Zukunft regelmäßige Termine beim Pneumologen machen müssen und habe direkt hier in der Station B04 ein besagtes „Püsterchen“ (so die Ärztin locker formuliert) bekommen.

Bekommen habe ich folgendes Inhalationsspray, dass ich ab sofort jeden Tag 2 mal anwenden muss, für den Rest meines Lebens….ähnlich wie meine Blutdrucktabletten.

Für mich ist das OK und man höre und staune, bei der ersten Anwendung habe ich wieder Luft bekommen wie seit Jahren nicht mehr ( den ganzen Tag ), Kurzatmigkeit war weg, Treppen steigen kein Thema…sprich irgendwie macht meine Entgiftung immer mehr Sinn für viele viele verschiedene Dinge in meinem Leben…. Zukünftige Maßnahmen werden/müssen sein:

Das war der Dienstag, mit knallharten Fakten bestückt, mit Lösungen versehen und letztendlich ein Weg zur Wahrheit und damit ein Teil meines Versuches mir selbst gegenüber 100 % ehrlich zu sein um meine Sucht in zufriedene Abstinenz umzuwandeln und in Frieden ohne Leiden 68 Jahr alt zu werden.

Vielleicht nicht unwichtig, die richtige Inhalationstechnik für mich und alle Betroffenen. Das beste Spray, der beste Suspender, das beste Aerosol hilft nichts, wenn es im Mund und Rachen versandet. Oben am Bild > wie es richtig geht. Hier noch ein Link zum generellen Nachlesen und Informieren zum Thema COPD.

https://www.leichter-atmen.de/

TAG 6 – 09.11.22 Mittwoch “ Die Leber ein lebenswichtiges und regenerationsfähiges Organ“

Heute am Mittwoch war ein sehr interessantes Thema dran. Die “  Leber “ ihre Funktionen und welche möglichen Schädigungen können durch den Konsum von Alkohol auftreten. Bis heute war ich der Meinung, dass bestimmte Kennzahlen im Blubild eine Aussage über den wirklichen und allgemeinen Zustand der Leber geben:

  • Alanin-Aminotransferase (ALT, ALAT), auch: Glutamat-Pyruvat-Transaminase (GPT)
  • Aspartat-Aminotransferase (AST), auch: Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (GOT)
  • Gamma-Glutamyltransferase (gamma-GT)
  • alkalische Phosphatase (AP)

Hier mal meine Werte, die absolut in der Norm sind. Letztendlich kam ich jedoch in die Klinik mit ziemlichen Schmerzen im rechten Bereich ( dort wo die Leber sitzt ) mit Stichen bis in den Hoden und definitiv am Rücken. Dies obwohl die Leber KEINE Schmerzrezeptoren hat. Denke mal das die Leber ( sicherlich Fettleber ) vergrößert ist, da sie mit  „Extrem Aufgaben“ 24 h Job 365 Tage im Jahr einfach überfordert ist.

Wohl gefehlt, heute habe ich durch eine Ärztin erklärt bekommen welche Kriterien wirklich Aufschluss über den Zustand der Leber geben, dies sind nicht die typischen oben aufgezeigten Leberwerte im Blut, sondern diese sind wie folgt:

1 ) Grundsätzlich das Thema Blutgerinnung: 12 Blutgerinnungsfaktoren > Es gibt 12 verschiedene Gerinnungsfaktoren, durchnummeriert von I bis XIII. Einen Faktor VI gibt es nicht. In Medizinerkreisen ist die Blutgerinnung eines der komplexesten Themen beim Menschen. Da nachfolgende Bild verstehe ich selbst nicht, letztendlich hat die Ärztin aber auch zugegeben, dass sie das nicht mehr wirklich erklären könnte und bis ins Detail weiß.

Anders dargestellt in dieser Form:

2) Der Hämoglobin Wert im Blutbild: Der Hb-Wert gibt die Menge an Hämoglobin im Blut an. Je niedriger der Hämoglobingehalt, desto ausgeprägter ist die Anämie. Gemäß der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) besteht dann eine Anämie, wenn der Hb-Wert bei Männern unter 13 g/dl bzw. bei Frauen unter 12 g/dl sinkt.

3) Der Fibrinogen ist ein Gerinnungseiweiß und der wesentliche Baustein für Blutgerinnsel. Bei Blutverlust, Lebererkrankungen oder ärztlichen Eingriffen, die die Blutgerinnung beeinträchtigen, ist es vermindert. Bei Entzündungen oder Verletzungen kann es erhöht sein.

4) Wasser im Bauch, dies ist nur mit einer Ultraschalluntersuchung festzustellen

5) Gedächtnisstörungen auch Korsakow oder Demenz genannt ( Dumm im Kopf werden, vergessen oder schaut einfach hier KORSAKOW )

Genial und in einer super verständlichen Art wurde das von unserer Stationsärztin ( ebenfalls super cool unterwegs ) erklärt. Bei dieser Ärztin würde ich sagen, sie ist in Ihrer freundlichen, knallharten und direkten aber genialen Art ein Klon von Vera Birkenbihl ( einfach mal anschauen…) damit meine ich die Art und Weise wie sie etwas erklärt…. very nice & cool !

Lt. den Ärzten und den letzten Visiten, den Blutwerten und den oben genannten 5 Punkten inklusive der 13 Blutgerinnungsfaktoren ( es gibt nur 12 ), besteht bei mir lediglich eine leichte Fettleber und alles ist in Ordnung. Es kann jetzt Einbildung sein, aber ich nehme seit Jahren ein Naturpreperat um meine Leber und meinen Stoffwechselhaushalt zu unterstützen. Das ist die MARIENDISTEL.

Die Mariendistel gilt als Heilpflanze der Leber. Sie unterstützt die Leberentgiftung mithilfe des heilsamen Inhaltsstoffs Silymarin und fördert die Regeneration des Organs. Das Silymarin stärkt zum einen die Hülle der Leberzellen, sodass Schadstoffe schlechter eindringen können.

TAG 7 –  „Coole Visite und ein Motivationsschub aus der Pflege“ 10.11.22 Donnerstag

Also……nun der Donnerstag. Tagesplan habe ich ja schon mal gepostet, somit sollte das Programm ja klar sein für jeden Tag. Die aus meiner Sicht heutigen Highlights waren 2 Dinge.

1. Die Visite mit dem Chefarzt der Abteilung. Ich nenne Ihn einfach mal Doc. K.M. mit den Attributen: smart, freundlich, empathisch, auf Augenhöhe, mehr als kompetent, irgendwie cool und seiner Zeit voraus, das mit einer immer gut gelaunten Art und Weise. Bei der Visite konnte ich einige Fragen direkt klären, sprich Chancen für meinen Nahtlosübernahme,  welches Stadium habe ich bei meiner COPD nach dem FEV1 Wert ( Forced Expiratiory Pressure 1 Second )…bedeutet: Luftausstoß und Stärke in einer Sekunde im Lungenfunktionstest. Bei mir liegt der bei 55 %, nicht wirklich viel aber noch im Stadium II (nach GOLD). Wir haben über Blutwerte gesprochen, über eine evtl. noch kommende Sonographie ( Ultraschall Leber ) und auch über die Möglichkeit der Kostenübernahme des Transportes von der Entgiftungsklinik in die 107 Km entfernte Fachklinik Weser / Ems in Oldenburg. Im Großen und Ganzen war das Gespräch wieder sehr emphatisch, witzig, klar, bidirektional und letztendlich für mich sehr befriedigend.

Das goldene Händchen hat die Klinik nicht nur verliehen bekommen für „saubere Hände“, ich persönlich würde das gleichwertig verleihen für die Ärzteschaft, die Psychologen, das gesamte Pflegeteam und den Sozialdienst in der Abteilung B04. Hier wird menschlich mit Herz und Verstand gearbeitet und der Patient nicht als abrechenbare Ware, den Krankenkassen gegenüber, angesehen, sondern als hilfesuchender suchtkranker Patient mit Bedürfnissen und Problemen. Hier bin ich mehr als beeindruckt, so etwas habe ich noch nicht erlebt. Dazu aber mehr in der Zusammenfassung nach dem letzten Tag meines Klinikaufenthaltes am 22.11.22. Ein Wort das ich selten verwende, wirklich selten und ich sage es ganz klar: “ HOCHACHTUNG„.

2. Nummer zwei war eindeutig das Motivationsmeeting einer langjährigen Pflegekraft (weiblich). Thema Allgemeine kurzfristige Vorteile von Alkoholkonsum / aber auch Langfristige versus Nachteile des Alkoholkonsums. Vorab kann ich sagen das es keine langfristigen Vorteile gibt aber dennoch auf beiden Seiten reichlich zu Papier gebracht wurde.

In diesem Gruppengespräch haben wir die Vor- und Nachteile des Konsums erarbeitet. Grundsätzlich ist die Erkenntnis, dass es keine Vorteile gibt, bzw. alle Vorteile kann man auch ohne Konsum erreichen. Als Beispiel: Entspannung, hierzu brauch ich keine Flasche Wein, es geht auch mit Waldbaden oder einer Meditation…..

Die Nachteile liegen alle klar auf der Hand, geistig, psychisch und vor allem körperlich, hier noch ein kleiner Auszug von Definitionen:
Kleiner Auszug ist lustig, es geht hier um ernsthafte und grundlegende Schädigungen im Bereich Missbrauch von Alkohol ( Ohhaaa )!

TAG 8 –  11.11.22 Freitag – eine Woche rum – „körperlich und geistig AUSGENÜCHTERT“

Körperlich FIT, gut ausgeschlafen und sehr motiviert hier in B04.

Heute 11.11.22, schönes Datum und 11 war die Zahl meiner Mutter.

Der Blog füllt sich täglich und alles läuft gut, bin schon gespannt auf die Entscheidung aus Berlin > Anschluss Langzeittherapie HOP oder TOP.

Egal was passiert, die Dinge sind wie sie sind, ich mache mir vorsorglich mal einen PLAN B sollte HOP eintreten.

Let´s start into weekend on Planet B04 in Osnabrück…… be continued soon.

Freitag 11.59 h am 11.11.22. HURRA ! die Kostenzusage aus Berlin von der DRV ist da. Frau B unsere Sozialpädagogin kam Mittags auf die Station und hat mir das verkündet, Freude und es gab beiderseitig ein HIGH FIVE SHAKE. Klasse, Erleichterung, Freude und „der Weg geht weiter“.

Das bedeutet Plan B kann erstmal beiseite gelegt werden. Ich habe eine Kostenübernahmezusage für 10 Wochen in der Fachklinik Weser Ems in Oldenburg erhalten. Es geht 22.11.22 vom Klinikum Osnabrück direkt nach Oldenburg im sogenannten Nathlosverfahren. Herrlich, wenn man sich beides mal das Datum ansieht…. 11.11.22 und 22.11.22….

Numerologie, klar kann man sich alles schön rechnen, aber der GLAUBE an etwas ist viel Wert im Leben. 

Datum 1 ist in Summe die Zahl 8 und Datum 2 ist in Summe die Zahl 10. Nach Numerologie bedeutet das:

8 >  die Zahl Acht ist ein positives Symbol, denn zwei mal vier bringt doppeltes Glück. Sie symbolisiert das Leben nach dem Tod und die Unendlichkeit. Früher  auf Leichname die Acht geschrieben, um den Verstorbenen ein besseres Leben in der Anderswelt zu verschaffen. ….. OK, ja ich gebe zu ich war irgendwie eine Leiche und jetzt darf ich in ein besseres Leben? ….. einfach mal dran glauben

10 > 1 & 0

1 = Die Eins ist die Zahl Gottes. Sie lässt sich nicht teilen und ist die Voraussetzung für alle anderen Zahlen. Die Eins ist außerdem ein Symbol für einen neuen Anfang und die Erneuerung.
0 = Die Null steht für den Anfang. In ihr ist alles und nichts. Sie ist ein vollkommenes, randvolles Gefäß und steht doch für die unendliche Leere.

Zu Anfang war es Freude, dann etwas Euphorie, dann aber schnell wieder auf den Boden der Tatsachen. Warum? Ganz einfach, wo bin ich? Ja ich bin in einem Top Klinikum aber zur Entgiftung. Ja, ich habe die Genehmigung erhalten meinen Weg weiter zu gehen, das wird nicht einfach und ich bin ja 10 Wochen in Oldenburg, zwar in einer bekannten und guten Fachklinik für Langzeitentwöhnung, aber ich bin von zu Hause, von meiner Frau, von Maya ( Elo Hund meiner Frau ) und von meinem gewohnten doch sehr guten Umfeld weg. Ich bin dann auf mich alleine gestellt und muss / darf mich mit mir selbst beschäftigen. Ich habe vor mal wirklich hinter die Kulissen zu schauen ( Masken mit narzisstischen Zügen und einen innerlich getriebenen Manipulationstechnik, die ich gar nicht mehr bewusst wahr nehme…. das hilft im Job, lässt einen aber im echten Leben und ich nicht authentisch sein..) Also, ich versuche am Boden zu bleiben und mich mit meiner Angst auseinander zu setzen mir wirklich mal konkret und bewusst selbst zu begegnen. Der Weg und die Zeit sind dafür aufbereitet und geschaffen…. irgendwie fordere ich es auch gerade mit aller Energie die täglich mehr wird heraus, wenn ich ehrlich bin, hab ich RICHTIG ANGST davor es mit mir aushalten zu müssen und mal in mich zu gehen.

Mit diesen Grundgedanken ging dann der sehr erfüllte und lebhafte Tag zu Ende. Innerlich habe ich bemerkt, bleib am Boden und konzentriere Dich weiter auf folgende Dinge:

  • Komm zur Ruhe
  • Bleib auf dem Weg
  • Bereite Dich auf den nächsten Schritt vor
  • Geh in Dich
  • Lass Dich nicht von Mitpatienten und deren Geschichten ablenken
  • Regle alles was für zu Hause / Beruf / Finanzen wichtig ist, damit der Rucksack leichter wird
  • Schreibe Dein Tagebuch konsequent und lies es Dir immer wieder durch
  • Geh in Dich und versuche entspannt einen Zugang zu Dir selbst zu finden
  • Bleib wie Du bist, den es ist wie es ist
  • Bleib dem Lebensprinzip treu “ Gib wenn Du kannst und erwarte nichts zurück, es kommt von allein, irgendwann und irgendwo
  • Befasse Dich mit dem Entschluss das Rauchen aufzugeben ( COPD…you know)
  • Mache Dir einen Plan für die Weser Ems Klinik “ was mache ich nun im 2ten Aufenthalt anders, was habe ich damals gelernt und was hat mir geholfen“
  • Begegne Deiner ANGST Dich selbst zu treffen
  • Die Wahrscheinlichkeit ist groß nach dem Blind Date mit sich selbst,  mehr Selbstannahme und Selbstwertschätzung in Zukunft zu erleben
  • Informiere Dich ob und wie es möglich ist, nach der Langzeitherapie im Anschluss in eine psychosomatische Klinik zu bekommen! Um der Ursache des ganzen Übels auf den Zahn zu fühlen ….. in Form einer WSR ( Wurzelspitzenresektion )…. AUAHHH

Und nach der Behandlung setzten wir dem ganzen dann die KRONE auf.

TAG 9 –  12.11.22 Samstag – REFLEXION – letzten 7 Tage und weiter zurück in die Vergangenheit… & Buchempfehlung

Guten Morgen Samstag. Heute Nacht habe ich außergewöhnlich gut geschlafen / verschlafen. Ich bin heute erst um 5 Uhr aus dem Bett gekrabbelt, ja war ja auch viel gestern. Aber gut, ich bin ausgeschlafen, nutze die Morgenstunden und geistig in mich zu gehen, der Körper fühlt sich wieder…. fühlt sich wieder gut an.

Noch ein Nachsatz zu gestern. Gestern hatten wir eine Gruppenstunde mit unserer Sozialpädagogin ( die die mir den Antrag für die Reha aufbereitet und durchgeboxt hat )…. Tenor im Meeting war:

  • Erzähl von Dir, wie geht es Dir gerade, wie siehst Du die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
  • Eine Art Kartenspiel ( Flips mit Aussagen ) zum Thema Rückfall

Wir haben auf dem Tisch viele Karten ausgebreitet, jeder durfte sich eine aussuchen zum Thema Rückfall. Beispielaussagen, “ Ich hatte einen Rückfall und habe versagt, ich hatte einen Rückfall weil ich es nicht kapiert habe, ich hatte einen Rückfall und fange komplett bei „0“ an. Ein gutes Thema, da ich mich in diesem Thema sehr wohl gefühlt habe. Warum, ganz einfach, ich hatte damals von einer Psychologin in der Nachsorge den BERG DER HEILUNG kennen lernen dürfen. Dies hat mich sehr geholfen und mich bis heute begleitet. Dazu habe ich sogar einen Powerpoint Slide geschrieben / gezeichnet ….. um mir das visuell immer wieder vor Augen zu führen. Hier ist er…. denke das Ding ist selbsterklärend und sagt ganz klar aus:

  • Ein Rückfall gehört zur Symptomatik eines Suchtkranken dazu, die Anzahl sollte sich auf dem Weg zum Gipfel reduzieren und irgendwann mal auf 0 stehen = Trocken und Abstinent
  • Man fängt nie bei NULL wieder da, da man ja im Zuge „Ja ich will Therapie“ schon einen immensen und anstrengenden Weg hinter sich gelassen hat

Der Berg der Heilung – wichtig zu wissen – ein Rückfall ist kein Rückschritt, es ist ein Hinfallen während man einen Weg geht. Wichtig ist, dass man wieder aufsteht.

Und wenn ich heute schon das Thema Reflexion in der Überschrift erwähne, möchte ich auch gern ein Taschenbuch von Dr. Michael Bohne empfehlen. Habe das auf Empfehlung meines jetzigen Psychologen gekauft und die letzten Tage durchgelesen. Richtig gut, der Mann (Bohne) und das Buch, werde ich sicher noch ein paar mal lesen ( hat nur 188 Seiten und im Endteil eine Entrümpelungsanleitung mit 8 Schritten zum Selbsterarbeiten…. mit Stift und Papierseiten ohne App und Smartphone  :o)  )

Um was geht es in dem Buch? Energetische Psychologie heißt sich über den Körper seinen Gefühlen und dem Unterbewußtsein nähern um es zu aktivieren / zu lösen / Zugang zu bekommen. Das Ganze mit einer Art „Klopfmethode“….. man klopft sich z.B. mit der rechten Hand (2 Finger ) auf die linke obere Brust um den energetischen Punkt der „Selbstakzeptanz“ zu aktivieren. Embodiment = Wechselwirkung zwischen Körper und Psyche …. kurz gesagt.

Warum nun Feng Shui und warum Gerümpel im Kopf?

Feng Shui ist die Kunst, die äußere Welt so zu gestalten, dass sich der Mensch darin wohl und geborgen fühlen kann. Das Hauptanliegen des Feng Shui ist es, natürlich vorkommende Energien frei fließen zu lassen, sodass die Umgebung einen günstigen Einfluss auf den Menschen und seine Befindlichkeit haben kann. Das Thema kannte ich von früheren Jahren, aber nur in Beziehung auf Wohn- und Arbeitsräume ( sitze nie mit dem Rücken zu einer Tür > schlechter Energiefluss). Durch das Buch wurde mir bewusst, dass unser Körper ja der Raum, die Hülle für unsere Gefühle ist. Das Buch hat mir aufgezeigt, dass es gewisse Punkte ( Basis Akupunkturpunkte ) gibt, die man durch Klopftechniken aktivieren, stimulieren und beeinflussen kann.

Das Buch hat mich tief berührt und ich bin seitdem ich es durch habe am „klopfen“ und immer öfter sagen meine Gefühle “ Herein !“…. ist das lässig & nice :o)
Das Buch hat mich auch soweit gebracht, dass ich mich mal tiefer mit dem Thema „Energie und Energiefluss in verschiedenen Kulturen“ beschäftigt habe.

Hier ein kleiner geistig flanierender Ausflug aus dieser Reise im Netz…..

Der Energiebegriff in den verschiedenen Kulturen

In vielen Kulturen sind solche Energien wie Qi oder andere nicht sichtbare, aber doch irgendwie spürbare Energien bekannt. Ob es sich dabei um identische Phänomene mit unterschiedlichen Namen handelt oder ob es sich um unterschiedliche Formen von Lebenskraft oder Energie handelt, ist wissenschaftlich nicht geklärt. In Indien nennt man diese Energie „PRANA“, in Tibet „LUNG“, auf Hawaii „MANA“, im jüdischen Kulturkreis „CHEIM“ im islamischen Kulturkreis „AKASHA“, bei Paracelsus „ARCHAEUS“, bei Hippokrates „VIS MEDICATRIX NATURAE“ und viele viele weitere….

Dr. Franz Anton Mesmer, der im 18 Jhd. den Mesmerismus, einen Vorläufer der modernen Hypnose, begründete, hat eine Form von Energie beschrieben, die er als animalischen Magnetismus benannt hat. Seine Zeitgenossen gingen von einer einheitlichen Naturkraft aus, die sie „FLUDIUM“ nannten. Der Freud Schüler Wilhelm Reich spricht ganz einfach von „LEBENSENERGIE“ oder auch „PRIMORDIALER KOSMISCHER ENERGIE“. Freud selbst baute sein System aj auch auf einen energetischen Aspekt auf, und zwar auf eine Triebenergie, die er „LIBIDO“ nannte, jene psychophysische Energie, die seiner Auffassung nach unser Unterbewusstsein maßgeblich beherrscht.

Nachdem ich das alles mal recherchiert hatte, ist für mich eine Art „keep it simple“ Zusammenfassung, es gibt eine Lebensenergie. Diese ist dafür verantwortlich, ob wir gesund, krank, glücklich oder depressiv sind. So nun aber genug vom Energieausflug ……. das Buch hat mich nun mal inspiriert und zum „KLOPFEN“ gebracht. Klopf Klopf Hallo Gefühle….und von Tag zu Tag ein wenig mehr“ Ja, herein bitte „.Wunderbare Erfahrung, kannte ich so noch nicht…

Nix jetzt gegen die Ärzte, aber da muss ich selbst als Patient zum mir als Arzt und ich sitze ja schon im Warteraum und warte das ich mich selbst aufrufe!

Ja, es ist Wochenende und viel Zeit um in sich zu gehen, zu schauen ob jemand da ist und wenn jemand da ist, dann das erlebte und die letzten Tage vergangene „HOCHZUHOLEN“ – „NIEDERZUSCHREIBEN“ – “ ZU VERARBEITEN“….

Der Bezug von der Buchempfehlung passt gut, es geht um das Gerümpel auf der Station B04. 

Damit ist natürlich nicht die Belegschaft oder die Station eigentlich gemeint, eher die Mit-Leidensgenossen/innen. Es geht darum, das wenn man wieder nüchtern und klar ist / wird und die mentale Sensorik hochfährt. Es geht darum, dass die Wahrnehmung wieder viel mehr Dinge aufnimmt und irgendwie speichert. Jeder hat das Recht hier zu sein, leider sind manche Mitpatienten sehr redebedürftig und auch teilweise anhänglich. Gut dass ich in meiner ersten Entgiftung das lange und gute Gespräch mit einem Arzt zum Thema „ABGRENZUNG“ hatte. Ich versuche das aktuell anzuwenden, da ich die Geschichten, die Probleme oder schwierigen Lebenssituationen von anderen nicht an mich ranlassen möchte, darf und auch nicht will. Gerade klopfe ich mich und räume mein Gerümpel aus dem Kopf, dann wäre es jetzt ein schlechter Zeitpunkt, das Gerümpel von anderen in meinen Kopf rein zu lassen. Jeder, wie auch ich, hat seine Suchtgeschichte, seine Probleme und seine Herausforderungen. Ich für mich GRENZE mich ab und sage täglich mehrmals einfach „NEIN“ oder „ICH ZIEHE MICH ZURÜCK“ oder aus dem Geschehen heraus. Das ist nicht böse gemeint, es dient mir als eine Art Selbstschutz um mich weiterhin auf mich selbst konzentrieren zu können. Ich habe es mit aller letzter Kraft hier her geschafft, ich bin körperlich gut entgiftet und auch seit gestern von den ärztlichen Medikamenten heruntergefahren. Das ist aber erst der Anfang der langen Reise, diese Reise darf nun weder körperlich noch geistig durch andere beeinflusst werden ( durch die Ärzte, Psychologen und Profis logischerweise natürlich schon ). Mein Motivationslevel ist hoch und ich versuche Tag für Tag auf Kurs zu bleiben und mich nicht vom Gerümpel auf Station B04 zumüllen zu lassen. Wie gesagt, nicht böse gemeint, eher eine Art von „bleib auf dem Weg“, „bleib fokussiert“ und „gehe den Weg“ geradlinig mit allen Konsequenzen weiter. Themen wie Suchtdruck, Trigger oder zu schwere Last am Rücken spielen aktuell überhaupt keine Rolle in meinem Kopf.

Von mir weiß keiner wirklich was aus meiner 35 jährigen Sucht-Historie, ich suche Rückzugspunkte &  -orte und integriere mich in die Gemeinschaft in guter Distanz und seitdem ich hier bin, trage ich mein Hörgerät nicht…. das hat richtig Vorteile.

Gesprächsthemen hier im Gruppenraum:

  • Das Wasser ist lauwarm, der Kaffee schmeckt nicht
  • Der Döner schmeckt nicht, das Mittagessen ist zu wenig
  • Booa ich hab das und das getrunken und genommen und ich hab das und das erlebt… Boooaaa, Neee
  • Das geht nicht, das ist nicht gut, das ist blöd, ich will das nicht
  • Lebensgeschichten innerhalb 4 1/2 Minuten reingedrückt und unbestellt serviert zu bekommen
  • Probleme, Probleme und Probleme

Klar hat jeder seine Situation, Lebensgeschichte und Nebenkriegsschauplätze. Jedem das seine und nochmal, jeder hat das Recht sich helfen zu lassen und hier zu sein, aber ich kann das nicht ab. Resilienz und Frustrationstoleranz würde ich aktuell bei mir als OK einstufen.  Bekannter Weise (Goethe / Klassizismus)  wird der Mensch durch Gene, Erziehung und UMGEBUNG (Milieu) geprägt….. ich versuche meine Filter und Katalysatoren auf 99 % Reinigung einzustellen, AUSBLENDEN, LINKS REIN RECHTS RAUS, ABGRENZEN...ich will das nicht hören und wenn ich es höre, werde ich es nicht bewusst abspeichern ! Mit Schwimmflügerln einfach einen großen Bogen um den Strudel herum schwimmen. Ich versuche alles auszublenden und mich  auf mich selbst und meine nächsten Schritte und 24 Stunden zu konzentrieren. In dem, dass ich mir das von der Seele schreibe (ok, ist ein wenig „auskotzen“), gelingt mir das noch besser und es tut GUT.

Befasse Dich mit den guten und positiven Dingen hier in der Klinik. Die selektive Wahrnehmung beginnt im Kopf und in dem was Du Dir vornimmst!

Bilder aus dem Klinikum Osnabrück ( riesen groß, teilweise Baumaßnahmen, aber in gewissen Ecken wirklich stilvoll und ästhetisch gut gestaltet)

Letztendlich sind es die feinen, kleinen Dinge, die es ausmachen…. somit sehe ich nicht nur den Mond sondern auch einen Ballon. Es liegen noch 10 Tage hier vor mir, mach einfach das Beste draus. 

TAG 10 – 13.11.22 Sonntag – Reflexion / Rückblick 1-2 Tage + Programm Sunday

Gestern hatten wir ein Meeting mit dem Tenor “ UMGANG mit SUCHTDRUCK“.
…. Symbolik > Notfall – Exit – Verlassen Sie sofort das Gebäude / Gedanken –  bis zum Druckabfall

War jetzt nicht so ganz meins. Warum. Wenn ich mir das Flipchart anschaue kann ich mich bei 2 Punkten wiederfinden, der Rest ist etwas am Thema vorbei. Wie immer betone ich, dass ist immer nur meine Sicht der Dinge und meine Meinung. Jeder hat seine subjektive Wahrnehmung und Einstellung. Die Pflegerin hat das super gemacht, sie hat alle animiert sich zu beteiligen und jeder hat irgendwie einen Beitrag geleistet. Ist ja auch eine Art von motiviertem Antrieb und Teilhabe am Thema. Ich habe gar nichts gesagt und beigetragen, es hat gejuckt, aber ich habe mich total zurückgenommen, da ich die Dinge etwas anders sehe.

Was ist SUCHTDRUCK: Ein starkes Verlangen nach dem Suchtmittel, der sogenannte Suchtdruck, kann jeden Tag zum Kampf werden lassen. Hinzu können schlechte Stimmung, Gereiztheit, Antriebslosigkeit bis hin zur Depression kommen. Die Ursache dafür lässt sich biochemisch erklären. Das Suchtgedächtnis speichert Wahrnehmungen aus belastenden Situationen zusammen mit dem Dopamin-Kick als vermeintliche Belohnung ab. Ohne Droge gerät Dein Dopaminhaushalt in einer solchen Situation dann umso stärker aus dem Gleichgewicht. Die Folge: Sie verspüren Verlangen nach dem Suchtmittel (Suchtdruck, Craving).

In meiner Sucht-Laufbahn habe ich SUCHTDRUCK immer als einen Zustand wahrgenommen, der einerseits plötzlich und sehr schnell auftritt. Dieser DRUCK bringt Geist und Körper in Millisekunden in eine absolute unruhige und instabile NOTSITUATION. Für mich gilt es hier, Hilfsmittel an der Hand zu haben, die schnell, sofort und mehr als einfach zur Verfügung stehen müssen. Aus meiner Sicht kann das nicht in den Urlaub fahren oder zum Schwimmen fahren sein. (meine Sicht der Dinge und meine Erfahrungswerte)

Für mich sind das:

  • Telefonliste – Gleichgesinnte Suchtkranke (Voraussetzung diese sind abstinent und trocken) anrufen -> GEISTIGE ABLENKUNG
  • Bewegung – 20 mal auf einen Stuhl rauf und runter steigen, oder direkt raus und gehen, gehen und gehen -> KÖRPERLICHE ABLENKUNG

Mehr gibt es für mich in meiner Laufbahn und Erfahrung nicht. Habe schon vieles probiert und muss auch sagen, die o.g. beiden Dinge gelingen mir bis heute nicht wirklich immer. Oft habe ich beide Dinge nach dem Suchtdruck und nach dem ersten Glas gemacht, was natürlich überhaupt keinen Sinn macht.
Ich wollte es für mich nur noch mal klar definieren, was MIR helfen kann, wenn ich Suchtdruck verspüre. Für fast 90 % auf dem oben gezeigten Filp Chart Foto , habe ICH keine Verwendung oder sehe den Sinn nicht in einer Notsituation. Ich kann mir auch nicht vorstellen, mich mit Suchtdruck zum Tennisplatz zu quälen, was Zeit kostet und mich wahrscheinlich an einigen Tankstellen vorbeiführen würde um dann in Ruhe mit dem während des Suchtdruck arrangierten Tennispartner ein Match zu spielen. Aber gut, die Gruppe hat eine gute Stoffsammlung erstellt und jeder hat das Recht für sich zu wählen was ihm gut tut und hilft.

WAS ICH IN ZUKUNFT  AUCH AUSPROBIEREN WERDE: KLOPFEN KLOPFEN KLOPFEN….wenn ich den richtigen PUNKT am Körper finde. Einen Versuch ist es auf jeden Fall Wert. Somit habe ich nun 3 probate Varianten um Suchtdruck entgegen zu treten. 

Gut so, schauen wir mal was der heutige Sonntag so bringt ( geschrieben, 13.11.22 4.43 h)
Heute stehen 2 Gruppenmeetings am Plan. 1 ) Film schauen 2) Aktivität

Letzte Woche am Sonntag haben wir einen Film gesehen den ich zwar schon kannte, aber diesmal mit ganz anderen Augen gesehen habe.

TOLLER FILM:

Der Film hat mich zum weinen gebracht, ich habe viele Gleichnisse und Szenen,wie ein Deschawü (Déjà-vu)/ wie in den Spiegel sehen, erlebt:

  • langer Prozess um sich selbst einzugestehen das man Suchtkrank ist
  • Begegnung mit einem Leidensgenossen der den Weg bereits gegangen ist ( Sponsor )
  • Hilfe zu bekommen, nicht durch Tipps und Ratschläge, sondern die helfende Hand die die Entscheidung in die eigenen Hände legt
  • Sich medizinisch und therapeutisch helfen zu lassen
  • nicht zu bemerken wie eine Art „leere im Leben“ einen ohne Struktur im Alltag in die Sucht treibt
  • zu bemerken wie sich der eigene „bedingungslos liebende“ Hund von einem abwendet, da etwas nicht stimmt
  • offen und ehrlich in der Gesellschaft zu sagen, NEIN Danke, ich bin Alkoholiker und versuche trocken zu bleiben
  • Ehrlich sich selbst gegenüber zu sein
  • Dankbarkeit, Demut und Widergutmachung aktiv zu leben und zu gestalten
  • Die Machtlosigkeit des inneren Zirkels und der Co Abhängigen zu verstehen
  • Langfristig wieder Beziehung und Vertrauen aufbauen

Bin dann mal auf den heutigen Film gespannt. Wurde gestern ausgesucht, habe mir aber den Titel nicht gemerkt. Später mehr, jetzt erstmal duschen, frühstücken und ordentlich anziehen.

Ok, Sonntag 13.11.22 // 14.47 h …nach dem Film:

Guten Film mit tiefsinnigen Kernbotschaften. Im Gegensatz zum ersten Film, hier klassisch das Kliesche aus den USA….trashig, pompös und anfangs etwas übertrieben. Dennoch wie gesagt, bei genauerem hinschauen und hinhören haben sich für mich folgende Schlüsselmomente ergeben:

  • lange NICHTEINSICHT der eigenen Krankheit, trotz diverser extremer Exzesse und radikal gefährlicher Aktionen ( Alkohol & Autofahren )
  • Verletzung des engeren Umfeldes / Partner – Geschwister – Freunde
  • längerer Verlauf des Entzuges mit anfänglichen Pannen, Rückfällen und irrationalen Aktionen und Handlungen
  • Bleib bei Dir selbst und alles andere kannst Du nicht beeinflußen
  • Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen wie sie sind, er gebe mir den Mut die Dinge zu verändern wenn ich das kann und er gebe mir die Weisheit das Eine vom Anderen zu unterscheiden ( Verabschiedungsspruch bei den Anonymen Alkoholikern )

Einige Szenen im Film waren es wirklich Wert, ich denke dabei an das werfen eines Baseballs. Es geht nicht darum, sich auf den Pitcher, das Publikum und die digitale Anzeige im Hintergrund zu konzentrieren. Dann geht der Ball daneben. Es geht darum, einen guten Stand zu haben, in Balance zu sein,  sich auf sich zu konzentrieren, den Ball in der Hand zu fühlen und  wie ein rohes Ei zu halten. Dann kann man mit geschlossenen Augen den Ball werden und loslassen, er wird das Ziel gut und sicher treffen.

Eine andere Szene beschreibt das Heben des Hinterbeins eines Pferdes um den Huf zu kontrollieren. In verkrampfter Haltung nur mit dem Ziel den Huf zu sehen gelingt das nicht, weil das Pferd das spürt. Wenn die innere Einstellung und Überzeugung stimmt, wenn ich authentisch und ehrlich zu mir selbst bin, spürt das Pferd das und durch langsames streicheln des Pferdes mit behutsamen Annähern an den Huf, hebt das Pferd von selbst das Hinterbein. Ich kann es nicht beeinflussen, ich brauche nur aufrichtig um Hilfe zu bitten und das Wunder passiert.

Im Film wurde geschildert, das eine Wesens- und Verhaltensänderung ein großes Opfer kostet. Es bedeutet man ändert um sich herum letztendlich alles. Gewohnheiten, Umgebung, Beziehungen zu Personen und vieles vieles mehr. Voraussetzung ist die Bereitschaft für Veränderung, bei mir ist diese definitiv nach dieser langen Leidensallüre jetzt und hier vorhanden. Ich mag und kann so nicht mehr, das ist viel zu anstrengend, absolut kraftrauben und es macht einfach Zuviel im Umfeld und bei einem selbst KAPUTT !

So ich glaube für heute ist es gut, obwohl ich noch etwas vorbereiten möchte für morgen im Gespräch zu Frau E ( Verhaltenstherapeutin ). Ich muss morgen, spätestens Dienstag eine Email an meinen Arbeitgeber senden. Inhalte, Verlängerung des Krankenhausaufenthaltes bis 22.11. mit direkter und anschließender REHA ( 10 Wochen ) bis zum 31.01.22. Da ich aktuell noch in der Probezeit bin und seit dem 24.10 krankgeschrieben bin, kann das ein Ende oder auch ein neuer Anfang sein. Ich möchte diese besagte Email an meine Chefin vorformulieren und Frau E. hier auf der Station senden. Ich habe darum gebeten, es kam direkt ein „Ja klar, machen wir“. Ich möchte von einem neutralen Gegenüber wissen, wie meine Formulierung, die Inhalte und Fakten dort wahrgenommen werden. Es gibt letztendlich nur 2 Wege. 1) Auflösung des Arbeitsverhältnisses durch den AG in der Probezeit oder 2) der AG lässt mich „on Board“ ich komme in den Krankengeldzeitraum und letztendlich in den Passus “ Übergangsgeld – Reha „. Beruhigend finde ich für mich, dass für mich beide Wege in Ordnung wären. Das zeigt mir, ich meine es dieses mal wirklich ernst und habe meinen Fokus 100 % auf mich gestellt, egal was passiert > Die Dinge sind wie sie sind <

Da ich heute seit 3 Uhr morgens schon wach bin, rumflitze, Tagebuch schreibe, Therapietermine wahrnehme, meine Klamotten mit der Hand gewaschen habe und einiges mehr…bin ich geistig ziemlich gut wach und da, aber körperlich bin ich sehr geschlaucht und MÜDE. Aber ich sehe das auch wieder im Guten, ich kann mich spüren, ich habe Reserven und kann heute Abend bestimmt mehr als gut ein- und -schlafen :o)

Was mich auch sehr gut stimmt, dass ich nicht verkrampft versuche diese o.g. Email heute unbedingt noch zu schreiben oder zu formulieren. Eigentlich ist alles im Kopf schon fertig ( ist die letzten Tage gewaschen und ausgereift ). Ich verspüre keinen Druck dringend was tun zu müssen und wenn ich das erst morgen früh ab 4 oder 5 Uhr in Buchstaben und Sätze auf meinem Laptop verflechte, dann ist das auch OK. Loslassen und alles geschieht zur richtigen Zeit, keine Angst davor haben, vertrauen, glauben, hoffen und entsprechend den eigenen Anteil dazugeben und nicht schlurren. Ja lieber Robert, das geht alles nur nüchtern und klar im Kopf.

TAG 11 –  14.11.22 Montag – Der wichtige Tag mit der zukunftsweisenden Email

Guten Morgen Tag ! Heute Montag, 14.11.22 // 03.09 h

Super gut geschlafen ( gestern schon um 8 Uhr richtig Müde eingeschlafen ), körperlich fit, ich spüre mich wieder richtig und gut, geistig weiterhin gut motiviert und wie gestern geschrieben, heute am 14ten läuft meine erste sog. Liegebescheinigung ( Krankmeldung ) ab. Vorsorglich habe ich mir gestern vom Pflegetermin bereits eine weitere verlängerte Liegebescheinigung ausstellen lassen ( bis zum besagten 22.11.ten ).

Super nette Nachtschwester, der Tausch „heißes Wasser “ für Instant Nescafe gegen Kinderüberraschung hat wieder mal sehr gut funktioniert, beide Seiten hatten ein Lächeln im Gesicht, was will ich mehr, der Tag startet gut.

Ich mach jetzt erstmal eine KLOPF PAUSE und in der Zwischenzeit ist das wie eine Art MEDITATION, man konzentriert sich auf die Klopfpunkte und sitzt ganz ruhig da und versucht in sich reinzuhorchen was dann beim „Klopfen“ so passiert. Danach widmen wir uns ganz entspannt mal der Email, die ich ja heute ohne Stress und Druck entwerfen will. Hiermit sind alle mal eingeladen „MITZUKLOPFEN“….ich für mich persönlich finde das wirklich richtig GUT!

3.47 h – Klopfmeditation

4.38 h bin wieder zurück

So, bin wieder vom Klopfen zurück. Oha, habe nach Schema rumgeklopft und mich konzentriert und dabei hat es sich anfangs angefühlt und auch geschmeckt, als würde ich auf einer Zitrone rum kauen, danach wurde mir sehr sehr warm am ganzen Körper. Einen Zugang zu meinem Inneren habe ich geistig nicht so wirklich gefunden, mehr habe ich körperliche Reaktionen verspürt. Na da bin ich ja jetzt mal auf den heutigen Tag gespannt, da ich irgendetwas bei mir ausgelöst / aktiviert habe, aber überhaupt keine Ahnung oder keine intuitive Idee habe, was ich da ausgelöst habe. Ich fühle mich entspannd, etwas verblüfft und gut vorbereitet den Tag kommen zu lassen. Das wird heute sicherlich spannend für mich.

Ich widme mich nun mal meiner richtungsweisenden und zukunftsentscheidenden Email an meinen Arbeitgeber.

5:46 h, Email geschrieben, vorformuliert, Frau E. unserer Therapeutin vorab per Email gesendet. Denke ist ganz gut geworden. Habe bei der Email auch wieder gemerkt, dass ich auch diese Sache, wie aktuell mich und die Sucht, HERAUSFORDERE. Habe in der Email kurz und bündig die Fakten geschildert, dass es nach dem verlängerten Krankenhausaufenthalt weiter in die REHA geht. Das ich erst ab Anfang / Mitte Februar 2023 wieder arbeitsfähig bin. Ich habe 2 Wege in der Email beschrieben und formuliert. EXIT, AG sendet mir die Kündigung oder AG wartet auf mich bis nächstes Jahr. Ich denke, obwohl ich den Termin für das Email Coaching mit unserer Therapeutin noch nicht hatte, das die Email klar, faktisch und eindeutig formuliert ist. Ich fordere hiermit auch das Thema Arbeit heraus, ich will hier eine Entscheidung, egal wie diese ausfällt. Dieser Schritt gehört auch zu dem Weg den ich aktuell gehe und gehen werde. Ein Thema das in finanzieller Hinsicht nicht unwichtig ist, dennoch bleibe ich auf Kurs und stelle alles hinten an und ich bin im Fokus, ich und meine Suchtkrankheit. Wenn ich das, wie in der Vergangenheit, jetzt nicht geradlinig und eindeutig anschaue, untersuche und mit aller Energie etwas tue, denn wird das nichts.

Ich will das Leben nüchtern wieder kennen lernen, ich will meinen letzten Lebensabschnitt zufrieden bewältigen ohne diese körperlichen Gebrechen und die geistige Verwirrung im Kopf. Und ich möchte kurzfristig nicht hier landen:

Was mir aktuell noch stark bei mir selbst auffällt. Wenn ich Texte hier im Tagebuch schreibe oder auch die o.e. E-Mail. Beim nochmaligen Durchlesen finde ich immer weniger Rechtschreibfehler, aber teilweise ziemlich unlogische Satzkonstellationen. Gut ich kann auch nicht erwarten, dass sich mein Hirn nach einigen Tage im körperlichen Entzug wieder 100% und schnell regeneriert. Aber es fällt mir halt auf und das ist gut so. Einerseits merke ich hier wieder was der Missbrauch von Drogen und Alkohol mit einem selbst im Kopf anstellt, andererseits ist es gut, das zu bemerken um es sich selbst klar vor Augen zu führen und wenn ich mir heute meine ersten Tagebucheinträge durchlese ( oh oh oh ), aber es wird ja Tag für Tag besser. Ich habe mich ja im Tagebuch über Korsakow und andere langfristigen Folgeschäden ausgelassen, ich schätze mich nicht in solch einer Vorphase ein, ich für mich denke mein Hirn funktioniert noch ganz gut nach den letzten 35 Jahren Höllenritt. Wichtig für mich einfach die Erkenntnis „was war, was ist und was wird sein“, weil die Dinge sind wie sie sind.

Was bietet mir der heutige Montag sonst noch so im Programm?

  • Physio ( Aktivität, Spazieren gehen, Klinikrunde ist ca. 2.2 km )
  • Visite, die gut gelaunten Profis kommen wieder ins Zimmer…. freu mich drauf >mein Zustand gut, ausgeruht, balanciert und fokussiert
  • Email Coaching Termin mit Frau E. (kompetente, smarte, lockere & lässige Lady) Zitat: “ Es gibt nicht nur schwarz und weiß, schon mal mit grau probiert“?
  • Motivationsrunde mit der Pflege ( was bisher immer hervorragend und wirklich motivierend und gedankenanregend war ) Thema: Abhängigkeitskriterien

Oha, das war es schon, aber von Tag zu Tag vergeht die Zeit hier in der Entgiftung immer schneller und ausgefüllter. Irgendwie habe ich für mich herausgefunden, die Zeit gut und sinnig für mich geistig und körperlich zu nutzen, somit vergeht jeder Tag immer schneller und ich habe ja nur noch 9 davon, bevor es in Phase 2 geht ( Langzeittherapie).

Ach vielleicht noch kurz ein Ausflug vor dem Duschen und Frühstück zum Thema ZEIT:

Kairos ist in der griechischen Antike ein Glücksgott der Zeit, der den rechten Moment erwischt. Chronos ist die zähfließende, regelmäßige Zeit, die ihre Kinder verschlingt

So lieber Robert, dann lass mal die Woche weiterhin so gut starten und egal was passiert “ Die Dinge sind wie sie sind“ und jeder Tag ist aufs neue ein Wunder.

Ja und die Woche ist gestartet, wieder mit guten und positiven Zeichen. Damit meine ich das Coaching Gespräch mit Frau E. Ich hatte ja sehr früh schon die vorformulierte Email zu Ihr gesendet und ich habe direkt nach der Physiotherapie einen Termin bei Ihr bekommen. Also ich pünktlich um 9.30 vor ihrer Tür stand, hatte sie die Email bereits ausgedruckt, gelesen und bearbeitet. Es waren nur 2-3 Stellen an denen ich wertvolles Feedback bekommen habe, der Rest der Email war aus Ihrer Sicht klar und sinnig geschrieben. Somit hatte ich ein Ergebnis und habe direkt die Email umformuliert. Die goldene Regel, erstmal eine Nacht drüber schlafen gilt auch hier und das werde auch machen, somit geht die Email morgen, am Dienstag, früh raus.

TAG 12 –  15.11.22 Dienstag – ALARM – Stadium des qualifizierten Entzuges

Ich war bereits einmal in eine qualifizierten Entzug, ist nicht wirklich viel, wenn man die 35 jährige Suchthistorie betrachtet. Es waren unzählige sog. kalte Entzüge ( schätze mehr als 100 ), ja ich weiß das ist mehr als gefährlich, früher hat es allerdings Schamgefühl und die Nicht-Einsicht Schwach und Krank zu sein verhindert, mich in professionelle Hände zu begeben. Aus der Erfahrung mit kalten Entzügen könnte ich hier auch eine Gebrauchsanweisung schreiben, wie man das macht, aber das tue ich nicht, da es nicht zu empfehlen ist und aus medizinischer Sicht in keinster Weise zu empfehlen ist und als „sehr gefährlich“ eingestuft wird.

Ja, was will ich heute mit dem Bild oben sagen. Nach einem Entzug ( ca. 7-14 ) Tage gibt es ein Stadium, wo man sich sehr gut fühlt, wo der Körper wieder aufgerichtet ist, richtig versorgt ist, gut schläft und so funktioniert, wie es eigentlich normal sein sollte. Auch die Psyche und das Denkvermögen sind wieder etwas klaret und teilweise „hochmotiviert“ bis hin zu „euphorisch“ gelagert. Das ist als Suchtkranker ein schöner Zustand, weil man diesen nicht so oft hat. Für normale Menschen ist dieser Zustand normal, für Suchtkranke ist das, wie hier beschrieben, ein toller, angenehmer und ungewöhnlicher und außerordentlicher Zustand. Man ist in guten Händen, fühlt sich wohl, isst und schläft wieder gut, man hat keine Entzugserscheinungen mehr, keinen Kater, keine groben Gebrechen….die Welt „scheint“ wieder in Ordnung zu sein. Bei mir ist es so, dass man in solchen Phasen / Situationen oft vergisst, wo man herkommt, das man SUCHTKRANK ist, was die letzten Monate, Jahre war und was man alles durch seine Erkrankung bei sich selbst und anderen wirklich kaputt gemacht hat. Man vergisst es einfach, nicht aus natürlichen Gründen wie “ hab´s zwar gespeichert ist aber nicht präsent“  > Sondern weil ich suchtkrankes Hirn ja ständig und täglich GEHIRNZELLEN definitiv abtötet.  Artikel “ Tötet Alkohol Gehirnzellen “ Quelle Der Spiegel

Ich für mich führe aus diesem Grund ein solches – echtes – authentisches – ehrliches – Tagebuch. Dies für mich, damit ich heute nachlesen kann was ich z.B. am 04.11. bei Aufnahme in die Klinik erlebt und getan habe. Was ich die letzten Tage gedacht habe, damit ich sehe welche Peinlichkeiten ist verursacht habe, damit ich sehe, wie sich mein Zustand von Tag zu Tag verbessert, damit ich meinen eigenen Schreibstil sehe und erleben und fühlen kann, wie schrecklich es doch ist, verwirrt Tagebucheinträge zu machen, wie schön es ist, eine Verbesserung in klareren Gedanken zu haben.

Somit auch der absolute „SECURITY ALERT“, fühl Dich selbst gern wohl, körperlich und geistig, sei Stolz dass Du es bis hier her geschafft hast und vor allem das Du laut gesagt hast “ Ich brauch BITTE Hilfe, ich kann es nicht alleine“. ABER, halte Dir immer vor Augen, dass Du ein sehr großes gesundheitliches und mentales Problem die letzten Jahr mit Dir rumschleppst und das das Problem immer noch da ist. Halte Dir selbst vor Augen, dass trotzt den jetzigen guten Zustandes der Weg noch sehr sehr lange sein wird bis hin zu einem abstinenten und zufriedenen erleben und Leben. Sei Dir bewusst, dass das Große Ziel zu mächtig ist, hangle Dich Tag für Tag vor, immer nur für 24 Stunden ( AA Prinzip ). Werde in diesem „entgifteten“ Zustand nicht leichtsinnig, locker und beschwingt, denn damit steigt die Gefahr immens, direkt wieder einen Rückfall zu ERLEIDEN. Bleib am Boden, versuche jeden Tag zu erleben, habe Deine Ziele im Auge, arbeite Deine TO DO Liste Tag für Tag ab und sei Dir immer dessen bewusst, das Du dein Leben lang SUCHTKRANK sein wirst.

Gute, neue Besohlung, neue Schuhe noch nicht eingelaufen/getragen…. sehr gut,
aber pass auf Robert,
man tritt sich schnell wieder einen Nagel ein und das tut weh und muss nicht sein!
Sei wachsam und nutze Deine Sinne. 

Somit ist dieses Stadium der Entgiftung zwar sehr gut und fühlt sich wirklich gut an, aber ich für mich versuche,
den ernst der Lage, den Blick über den Tellerrand, die Sicht auf das Gesamtbild NICHT ZU VERLIEREN.

GUTES GELINGEN mein lieber Robert ! & Danke liebes Tagebuch,
Du hilfst mir richtig gut weiter das alles zu erkennen und zu sehen / lesen.

Gedanken und Kreatives ZWISCHENDURCH
aus dem schönen Klinikgarten…..

Die Bilder sprechen für sich selbst !




TAG 13 –  16.11.22 Mittwoch Autobahn und ZWISCHENINVENTUR

Reflexion vom gestrigen Tage.
Wir hatten gestern ein sehr interessantes Motivationsmeeting in der Gruppe, begleitet durch unsere Psychologin und Hospitantinnen.

Es wurden einige Themen angerissen, aus meiner Sicht und was ich für mich mitgenommen habe, war die bildliche Metapher von der Autobahn im Gegensatz zum Trampelpfad. Was hat es damit auf sich und was ist damit gemeint. Ich für mich persönlich habe die Autobahn als schnelles, rücksichtsloses und riskantes Rasen auf einer Spur mit schnellen Geschwindigkeiten gedeutet. Letztendlich kommt man nie wirklich an, steht in Staus und sieht Unfälle und ist auch selbst in Unfälle verwickelt, das Ganze immer mit Linksblinker im Überholvorgang. AUTOBAHN: Das ist die Spur der Sucht, des Konsums, des Selbstkastei und der Selbstverstümmelung.

Der Trampelpad ist die Abfahrt von der Autobahn, mit langsamen und steinigem Vorankommen. Das Ziel in weiter Ferne, macht den Weg plötzlich zum Ziel. Es ist beschwerlich, langssam, langwierig und sehr mühsam diesen Trampelpfad zu wandern. Es wird jedoch von Kilometer ( Tag ) zu Kilometer ( Tag ) besser. Man überwindet auf dem Weg nach einer gewissen Strecke Hindernisse besser, gewohnt sich an die Geschwindigkeit. Man hört irgendwann mal, mit einer angeeigneten Portion Achtsamkeit, plötzlich Vögel zwitschern und riecht Wiese und Wald. Das Ziel ist immer vor Augen, jedoch man ist im Jetzt und im Hier und genießt mehr den Weg, als dass man dringend und schnell ans Ziel muss. TRAMPELPFAD: Das ist der Weg der zufriedenen Abstinenz, der Selbsterkenntnis und der Selbstachtung.  

Ich kann aktuell beides differenzieren und erkennen. Ich bin dabei die nächste Abfahrt zu nehmen. Servolenkung funktioniert, ich weiß auch wo das Bremspedal für die AUSFAHRT im Fahrzeug ist. In der Entgiftung sehe ich schon das Ausfahrtsschild „noch 3 KM bis zur nächsten Abfahrt“

Es ist nun an der Zeit für eine Zwischen – INVENTUR
für Geist, Körper, Umfeld und letztendlich warum ich hier bin, die SUCHT.

INVENTUR – Substantiv, feminin [die]
  1. Bestandsaufnahme der Vermögensteile und Schulden eines Unternehmens durch Zählen, Messen, Wiegen o. Ä. anlässlich der Erstellung einer Bilanz
    „Inventur machen“

Das Wort Sucht hat etymologisch mit dem Wort suchen nichts zu tun, sondern kommt von siechen, also an einer Krankheit leiden. Sucht und Abhängigkeit werden synonym verwendet. „Sucht ist ein unabweisbares Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand. Diesem Verlangen werden die Kräfte des Verstandes untergeordnet.

Bei der Entstehung und Aufrechterhaltung einer Sucht spielen u.a. körperliche (biologische, genetische), psychische und soziale Faktoren eine wichtige Rolle. Alle „stoffgebundenen“ Suchterkrankungen rufen eine psychische und eine körperliche Anhängigkeit hervor, die sich im Zusammenspiel gegenseitig verstärken.

SUCHT

Sucht verursacht molekulare Veränderungen im Gehirn, besonders in Bereichen, die Dopamin produzieren, einem Botenstoff, der die Belohnungserwartung steuert. Die Neuronen von Drogensüchtigen werden so modifiziert, dass sie viel stärkere Dopaminsignale als üblich übertragen können.

TAG 14 –  17.11.22 Donnerstag – Belastungserprobung und Scheidewege im LEBEN

Gestern hatte ich das Thema Inventur begonnen, am Montag habe ich die herausfordernde Email an meinen Arbeitgeber geschrieben.

JA und gestern bekam ich dann die Rückantwort vom Arbeitgeber, ich bin zum 02.12.22 gekündigt. Das war erstmal ein ziemlicher Schlag in den Magen. Nicht weil ich nicht damit gerechnet habe, sondern weil in mir Gefühle wieder hochkamen,  Du bist nicht gut genug, Du hast versagt, Du musst Dich schämen, weil Du nun keine Arbeit mehr hast ab Dezember, Du wirst nicht gebraucht, Du hast es verbockt…… also Gefühle die sehr sehr unangenehm sind und die es auszuhalten gilt. Heute eine Nacht drüber geschlafen, fühlt es sich schon besser an, aber das dumpfe Gefühl, Du hast es verbockt mit der Arbeit, ist irgendwie immer noch da. Ich habe gestern im Vorfeld meine Frau noch informiert und versucht das gefühlstechnisch zu besprechen. Es war ein gutes Telefonat, da sie sehr unterstützend und hilfsbereit neben mir steht, auf dem Weg den ich gerade gehe.

Da ich in einem Großkonzern in der IT Branche arbeite, hat meine Vorgesetzte sehr diplomatisch und reserviert reagiert. Kündigung zum 02.12.22, Rücksendung der Arbeitsgeräte ( Laptop, Bildschirm, Mitarbeiterausweis, Firmentelefon….) bis zum 02.12.22. Etwas schwierig, da ich ja nicht zu Hause bin und das regeln kann.

Wenn ich nach dem Tod meines Hundes, der mir den Weg geebnet hat „loszulassen“ und „losgehen zu können“, diese Situation versuche zu deuten, analysieren, zu fühlen und zu überdenken, Ja dann ist es genau das RICHTIGE was gerade passiert. Der sehr anspruchsvolle und mehr als anstrengende Job hat mich ohnehin überfordert, richtig überfordert und eine Art Erschöpfungszustand in meiner Suchtkrankheit verursacht.

Harte Nummer und wie immer in meinem Leben ist diese Situation durch Drogen / Alkohol / Medikamente entstanden. Wenn ich mir das jetzt gerade von der Seele schreiben, geht es mir schon besser. Die Dinge passieren gerade alle auf meinem Weg und ich versuche die Dinge zu deuten, denn die Dinge sind wie sie sind! Da ich beide Seiten im Leben kennen lernen durfte, damit meine ich die GUTEN und SCHLECHTEN, verarbeite ich das gerade gefühlstechnisch, habe aber keine Angst vor der Situation, sondern Gott sei Dank lässt es meine Erfahrung zu, weiterhin nach vorne zu schauen und zu handeln.

Mit Erfahrung meine ich: ich bin schon einmal mit „rosenkriegsartigen“ Zuständen geschieden worden, ich war schon mal arbeitslos, ich war schon mal in Harz 4, ich hatte schon eine Privatinsolvenz, ich war im Leben soweit, dass ich Mitte des Monats keine Mark / keinen Euro mehr hatte, weil ich alles für Drogen und Alkohol ausgegeben hatte, dass ich nicht, also wirklich nichts mehr zu Essen zu Hause hatte. Ich wurde schon mehrmals gekündigt, wegen meiner Suchtkrankheit, ich habe bereits 3 mal den Führerschein wegen Drogen und Alkohol verloren, ich bin auf der Intensivstation mit Schädelbasisbruch und Verlust des Hörvermögens auf der linken Seite aufgewacht, weil ich besoffen vom Fahrrad gefallen bin….. ja das kommt so einiges zusammen ( und die Aufzählung oben war jetzt nur ein kleiner Auszug )…. all diese Dinge waren in der Situation die HÖLLE, im Nachhinein betrachtet sind es Erfahrungswerte, die mich heute wesentlich ruhiger und gelassener mit der aktuellen Kündigung umgehen lassen.

Denn eines ist klar, was bringt die beste Frau der Welt, der tollste Job der Welt, das coolste Hobby der Welt, wenn ich nie wirklich nüchtern daran teil habe und nie authentisch, nüchtern, balanciert und klar leben und erleben kann.  Also, jetzt gehts mir schon besser, weil die Einsicht reift, das dies der vernünftigste Weg ist, ich bin nun auch von diesem Thema Arbeitgeber, Lügen, Überbrücken, Reha immer mit dem Arbeitgeber im Rücken und Neustart / Wiedereingliederung März 2023 befreit. Das tut gut und ich habe meinen Rucksack wieder leichter gemacht.  Ich selbst habe in mich das Vertrauen, die Gelassenheit und auch den Mut ganz einfach zu sagen: “ Ich finde meine Bestimmung im Leben und bin dann im fluss  “ – dieses Gefühl, das ich habe hebelt alle Ängste aus. Nach meiner Therapie, nach dem Weg, nach weiteren Erkenntnissen werde ich sicherlich wieder weiter sein in den Stationen im Leben, wenn alles gut geht in abstinenter und motivierter Einstellung. Somit habe ich eine Sorge aktuell weniger und was im nächsten Jahr ist, das ist noch weit weg. Ich versuche meine täglichen Fokus…diese berühmten 24 Stunden … nicht aus den Augen zu verlieren. Dieses Tagebuch hilft mir immens, das zu trainiren und auch die Dinge die passieren zu verarbeiten und damit richtig umzugehen.

“ Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, wie sie sind,
er gebe mir den Mut, Dinge zu verändern, wenn ich das kann,
und er gebe mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden“.

Also, das Stadium der Gelassenheit reift, gedeiht und wächst gerade für die Situation ab dem 02.12.22 arbeitssuchend in Reha zu sein!

Mut ist auch da, da ich aktuell gerade im Kopf versuche folgende Fragen zu klären:

  • Antrag Übergangsgeld für REHA ab 22.11.22 ( Formulare G0512/G0515/G0518)
  • Bin ich ab dem 03.12.23 dann Krankgeschrieben oder Arbeitssuchend oder was bin ich dann auf Reha?

Also ich bin schon dabei die Situation akzeptiert zu haben, sie positiv zu sehen, da mir nach der Reha die Welt offen steht, vielleicht das zu finden was ich wirklich gern tun möchte und nicht nur den Euros auf dem Gehaltszettel hinter her zu jagen. Ich bin auch dabei, auf dem Weg zu bleiben, über die nächsten Schritte nachzudenken und mich letztendlich „mit einem leichten Rucksack “ in die Langzeitentwöhnung zu begeben, damit ich mich dort wirklich auf mich konzentrieren kann.

Weitere Schritte heute oder morgen:

  • Ausfüllen Antrag Übergangsgeld
  • Einholen der Formulare von Krankenkasse und Arbeitgeber für die Übergangsgeld
  • Email an Krankenkassen mit Fragen zur aktuellen Situation
  • Email an Arbeitsamt mit Fragen zur Situation ab dem 3.12.22
  • Evtl. Bitte um erneuten Termin mit dem Sozialdienst hier in der Entgiftung

So, jetzt geht es mir wieder gut, habe mir den Mist von der Seele geschrieben, habe es verdaut und habe einen Plan für die weiteren kurzfristigen „TO DO´s“. Ich habe vor ein paar Tagen den Ausflug in energetische Psychologie und Energien im Leben gemacht. Irgendwas passiert da gerade. Mein Hund macht mir den Weg frei, meine Frau unterstützt mich wo sie nur kann, der Rucksack ist leichter geworden um das Thema Arbeit. Je mehr ich „loslasse“ desto mehr fühle ich, dass ich auf dem richten Weg bin. Kein Suchtdruck, kein Gedanke an dieses Zeug, wohliges und freudiges Gefühl auf die Langzeittherapie, ich mache alles was ich kann um den faktischen und bürokratischen Stellen im Leben gerecht zu werden. Die Dinge sind wie sie sind ! Vor was soll ich mich denn noch fürchten? Eigentlich nur vor der echten Begegnung mit mir selbst, dem ablegen von Masken, dem schonungslosem „EHRLICHSEIN“ mit selbst gegenüber und auch anderen…. ja das sind Bereiche in denen ich nicht viel Erfahrung habe. Bin auf dem Weg dahin mit einer gehörigen Portion Respekt und Angst. Aber die Zeit im meinen Leben ist gekommen, die Sternenkonstellation steht gut für diese Station im Leben.

Ich jetzt mal ne halbe Stunde “ KLOPFEN „…. CARPE DIEM

car·pe di·em
/ˈkarpə ˈdiːɛm,cárpe díem/
bildungssprachlich
  1. nutze den Tag!; genieße den Augenblick!

TAG 15 – 18.11.22 Freitag – Der Physiker und Philanthrop – CHAOSTHEORIE

Nebenbei mal was LUSTIGES zum RÄTSELN !

Guten Morgen Robert, wie geht es Dir…ehrlich! Gute Frage, ich bin heute etwas LEER und ERSCHÖPFT. Die letzten Tage war eine Art Belastungserprobung. Dies in dem Sinne, da die letzten 2 Tage bestückt waren mit sehr eng getakteten Therapieplänen, mit außertourlichen Terminen wie Sonographie, Nüchtern ohne Frühstück und Kaffee bis Mittag rumflitzen ( aus zeitlichen Gründen ), Kündigung Arbeitgeber, Bürokratismus mit Übergangsgeld, Krankentagegeld, Telefonate mit Krankenkasse, Rentenversicherung, dem nachjagen nach Papieren, Unterlagen, Gehaltsnachweisen, G- Formularen usw. Also keine entspannende Phase hier in der Entgiftung, sondern fast schon wieder eine Art Alltag mit Terminen und Verpflichtungen. Ich sehe es als, wie oben genannt, Belastungserprobung an. Nachdem ich nun körperlich entgiftet bin, nicht mehr zittere, gut schlafe, wieder Appetit habe, ist das ein Stadium in dem ich geistig erprobt wurde. Warum, weiß ich nicht, aktuell fordere ich die Dinge heraus um Klarheit zu gewinnen, ich fordere auch irgendwie mich selbst heraus um zu sehen und um zu spüren was das mit mir macht.

Hier im geschützten Raum ( in Suchtkompetenz Zentrum Osnabrück ) ist das schon mal eine gute Übung, Dinge auszuhalten, die nicht angenehm sind, aber halt so sind, wie sie sind. Es fing bereits an, als ich am Tag 2 der Entgiftung, wieder einigermaßen bei Sinnen, erstmal bemerkte…. oh ich bin in einem Zweibettzimmer. Mein Zimmerkollege, sehr feiner Kerl, hatte die Angewohnheit bei Tag und Nacht die Fenster offen zu haben und an Heizung auf 2 stellen, war gar nicht zu denken. Das hat mich anfangs etwas fertig gemacht, ich auf körperlichem Entzug habe gefroren und gefroren und das im Zweibettzimmer bei identischen Temperaturen wie draußen. Für mich persönlich eine gute Startübung, das drumherum um einen einfach mal auszuhalten. Es gibt viele Dinge die mir hier nicht gefallen oder die ich anders machen würde, meist geht es um Mitpatienten, die im gleichen Boot ( Suchterkrankung ) sitzen wie ich. Ich bin geübt in in Zurückhaltung und Zuhören. Ich studiere oft die Aussagen anderer und versuche nicht zu urteilen oder gar zu werten ( was nicht einfach ist ). Aus vielen Beobachtungen und Gesprächen versuche ich mit überall etwas mitzunehmen. Das kann sein:

  • Ok, das finde ich gut, dass nehme ich in meinen Baukasten mit auf, Danke
  • Oh Mann, Danke das ich Deine Aussage hören durfte, denn jetzt weiß ich was ich auf gar keinen Fall machen werde

Es ist nicht einfach, dass alles mitzubekommen und zu erleben, die vielen Leidensgeschichten, auch wenn ich mich abgrenze, man schnappt immer wieder irgendwo was auf. Manche sind mit dem ganzen Hausstand, oder was davon noch übrig geblieben ist, hier in die Klinik gekommen, manche wissen noch nicht wohin ( Dach über Kopf und Bett ) nach der Klinik, manche holen sich ständig „Bedarf“ um ruhiger zu werden, merken aber gar nicht, dass sie die Sucht verlagern. ( BEDARF ist eine erlaubte und ärztlich genehmigte Medikation um Entzugserscheinungen oder Unruhe im Körper abzustellen, dies im Bedarfsfall neben der eigentlichen täglichen Medikation.  Bedarf kann man sich selbst initiativ von den Pflegern/innen abholen.) Ich für mich habe das nicht einmal gemacht, da mein Ziel in der Entgiftung ganz klar ist, die Profis ( Ärzte ) wissen was sie tun und mir verschreiben, warum sollte ich zusätzlich noch Bedarf anmelden und einnehmen, ich will ja schließlich hier nüchtern und entgiftet werden. Ist nur meine Meinung. Jeden muss das für sich selbst entscheiden und letztendlich stehen hier Fachleute und Mediziner dahinter und kontrollieren das.

Es ist ja bekannt, dass die Alkoholsucht ( oder auch andere Suchte ) in allen Gesellschaftsschichten ( Bäcker, Verkäufer, Manger, Wissenschaftler, Mediziner usw. ) nicht halt macht. Die Sucht ist in allen unterschiedlichen Facetten der Gesellschaft zu finden, logischerweise auch weltweit in allen möglichen Kulturen, dies in der Vergangenheit, wie in der Gegenwart, was die Zukunft bringt werden wir sehen. Ich habe das unheimliche Glück  einen sehr integreren, gebildeten und distinguierten Akademiker kennen lernen zu dürfen. Es ist mir hier auf Station B04 schon am ersten Tag durch seine Rhetorik, sein Verhalten und seinen Kleidungsstil aufgefallen. Der gute Mann ist über 70 Jahre alt und wirkt vital und geistig mehr als frisch und erleuchtet. Er trägt einige akademisch Titel und ist sehr umgänglich und für mich persönlich ein sehr interessanter Gesprächspartner. Wir haben in den ersten Tag sehr schnell auf einer geistig bidirektionalen Ebene zueinander gefunden. Er hat sehr viele Eigenschaften, die ich mich auch zuschreibe. In den anfänglichen Gesprächen war es eine Art beschnuppern. Mittlerweile hat sich das eingebürgert, das wir täglich unser Ritual in der Cafeteria hier im Klinikum haben. Das Ritual besteht aus einem nachmittäglichen “ doppelten Espresso mit einen Glas Wasser “ als lukullische Beigabe zum eigentlich High Light des Tages, dem „Philosophischen Espresso Treff“.

Ein Beispiel was uns beide verbindet, beide sind wissenshungrig, beide mögen „doppio espresso un auqa“, er kann mit tiefgreifenden Wissen von Astrophysik über Quantenphysik erzählen und ich liebe beide Themen. In den Gesprächen findet ein gegenseitige Wechselspiel von echter Kommunikation und einem echten Austausch statt. Ich treffe leider selten solche Menschen im Leben, bei denen es sich wirklich lohnt zuzuhören um zu lernen und bei denen ich auch eine Position einnehmen darf und mir auch zugehört wird. Wir flanieren über Themen, wie Suchtdruck, Ehepartner, Kultur, Reisen, Philosophen, Traktate, Machiavelli, Antabus, Aristoteles, Super Nove im Universum, Teilchenbeschleuniger in CERN ( wo der gute Mann auch gearbeitet hat ), unsere Lebensläufe und und und….. also für mich ein Glücktreffer im Sinne einer Begegnung im Leben. Ich grenze mich zu allen Mitleidenden hier auf der Entgiftungsstation ab, hier habe ich aber die absolute Ausnahme gemacht und wir haben jetzt während der Therapie bereits Telefonnummer ausgetauscht und werden in Zukunft in Kontakt bleiben. Für ich ist diese Begegnung im Leben ein Geschenk von „oben“.

Heute früh war ich leer und erschöpft, nachdem ich nun wieder diese Zeilen geschrieben habe, geht es mir besser, ich habe gute wie auch schlechte Dinge hochgeholt und mir nochmals vor Augen geführt. Ich für mich bin sehr froh, dass ich dieses Tagebuch begonnen habe. Es hilft mir Dinge nochmals zu reflektieren, hochzuholen, zu verarbeiten und einfach die letzten Tage nochmals nachzulesen. Ich denke, das hilft mir sehr auf meinem aktuellen Weg mit allen Hürden und Wundern.  GUT GEMACHT Robert ! ….weiter so.

Ach und Ohaa, da war doch noch was, was ich mir von der Seele schreiben möchte. In den letzten 14 Tage hier in der Klinik ist viel passiert…. draußen in den großen weiten Welt, aber auch bei mir. Alleine der Zustand, bzw. die Feststellung, dass am Anfang die Zeit gar nicht verging, neben Unruhe, Langeweile und körperlichen Entzugserscheinungen, war die letzte Woche ( 7 Tage ) wie ein Sekundenflug. Jeder Tag hat begonnen und war in sekundenschnelle zu Ende. Für mich ein gutes Zeichen, da ich in einer Art FLOW Zustand bin ( Alpha / Gamma / Theta Gehirnwellen korrespondieren optimal ).  Es gab Zustände von Angst, Unsicherheit, Überlastung, Entspannung, Freude, Akzeptanz und Toleranz. Eine Mischung wie es im echten leben ohne Suchterkrankung sein sollte. Ich kannte einige Zustande gar nicht mehr, da ich ja immer nicht wirklich anwesend war sondern immer nur FUNKTIONIERT habe und musste.

Das Chaos, sprich die Unsicherheit haben mich die letzten Tage etwas mehr belastet. Als markantes Beispiel, das nun abgeschlossene Thema mit dem Arbeitgeber. Durch meine Initiative ( ich fordere gerade alles und mich selbst heraus ), habe ich nicht geplante Prozesse aktiviert. Damit meine ich, ich hatte mich sehr genau über den Weg des Übergangsgeldes während der Langzeittherapie erkundigt. Dachte, das passt schon und die finanzielle Seite ist SAFE. Und das war es wieder, das Leben mit dem berühmten von A nach B Plan. Nach einem Telefonat mit der Krankenkasse wegen eine G-0518 Formulare zum Thema Übergangsgeld, hatte ich meinen Status beschrieben.

  • seit 24.10.22 krankgeschrieben
  • ab dem 02.12.22 gekündigt
  • ab dem 22.11.22 in Langzeittherapie
  • voraussichtliche Beendigung der Langzeit am 31.02.23

OHAA…. was ist mit….. und bin ich nun….

  • Gehalt Oktober – November
  • Krankentagegeld
  • Übergangsgeld
  • Fixkosten zum Monatsende
  • arbeitssuchend – arbeitslos ab 03.12
  • oder arbeitsunfähig und krankgeschrieben in der Langzeitherapie

Eigentlich EGAL, ich für mich bin gut auf dem WEGE …… der Rest regelt sich von Selbst im Lebensplan von A nach B über F, C, X, G, H, W und K :o)

Alles gut, bis dann der Anruf retour kam von der Krankenkasse. Es hieß ich müsste doch Krankengeld beantragen, obwohl ich noch nicht die 7 Woche fortlaufende Arbeitsunfähigkeit aufgrund Krankmeldungen erreicht habe. Die Begründung der Krankenkasse war, dass ich ja schon vorher ( letzten Monate und auch Jahre ) genau wegen dieses Krankheitsbildes längere Ausfälle im Arbeitsleben hatte. Somit war mein Plan von A nach B einfach Übergangsgeld zu beantragen zu Nichte und es tat sich ein großer Moloch auf. Ja, was tat sich da plötzlich auf. AG hatte mein volles Gehalt für Oktober ja schon bezahlt, wie funktioniert das denn nun, wenn ich ab dem 24.10. Krankentagegeld bekomme? Im Umkehrschluss bedeutet das auch, dass ich aktuell im November kein Gehalt von AG bekomme und warten muss, bis alle Parteien ( ich und der AG ) die Formulare für die Krankenkasse ausgefüllt haben. Ich für mich habe gestern alles bereits ausgefüllt und eingereicht, auf meine Fragen hin, meinte die Krankenkasse, dass die Formular via Papier & Postweg ( lach lach im digitalen Zeitalter ) an den AG gesendet werden. Nun hatte ich natürlich das große Fragezeichen im Kopf, wie lange braucht mein „noch“ AG um das auszufüllen und der Krankenkassen zurückzusenden? Es droht der Monatswechsel und ohne Gehaltseingang und Krankentagegeld wird es etwas chaotisch auf meinem Konto, da einige Fixkosten ja zu zahlen sind und zum Monatswechsel auflaufen. Dann noch die Frage, bekomme ich dann Krankentagegeld bis zum Antritt der Langzeitreha, tritt dann das Übergangsgeld in Kraft, hierzu müssten Krankenkasse und AG ebenfalls wiederum Formulare für die  deutschen Rentenversicherung ausfüllen. Kreuze ich auf dem Antrag über Übergangsgeld nun das Kästchen an “ Ja ich beziehe Krankentagegeld“ obwohl ich es noch nicht beziehe…. Fragen über Fragen…. ALSO CHAOS PUR.

Ich für mich habe mich erstmal nicht aus der Ruhe bringen lassen, alles gemacht was ich machen kann und mit allen Stellen gesprochen oder gemailt mit denen ich sprechen kann. Somit hatte ich den Mut zur Veränderung und vor allem die Änderungen im Plan zu akzeptieren = Dinge hinzunehmen wie sie sind.

Was dabei jetzt rauskommt und wann ich welches Geld aufs Konto bekomme weiß ich nicht. Macht mir das Stress oder Angst, NEIN, warum auch, bei meiner Lebensgeschichte in 35 Jahren Suchthistorie mit teilweise extremsten Ausfällen und Ausflügen in die dunkle Seite meines Bewusstseins habe ich mittlerweile soviel hinter mir, kaputt gemacht, wiederaufgebaut und an Stärke gewonnen, dass ich keine Angst habe. Ich lerne gerade wieder:

Robert, tue alles ganz langsam, ruhig und gelassen, konzentriert und fokussiert, mache eines nach dem anderen in genau der Zeit die es braucht. 

Das schreibe ich nicht nur so, das ist so. Und somit „lasse ich das Thema nun auch los“, da ich meinen Teil getan habe und den Rest kann ich nicht mehr beeinflussen.

Gut so, von der Seele geschrieben und Pflegeteam war grade da, Blutdruck 120 zu 80…. also ein Zeichen dafür, dass das Thema gut verarbeitet ist und in die richtige Schublade abgelegt wurde.

TAG 16 – 19.11.22 Samstag – Abschlussgespräch mit Psychologin

Guten Morgen Robert, gut geschlafen, oh ja….. mal nicht um 3 Uhr aufgestanden, sondern erst um 4.30 h.

Eigentlich war das Abschlussgespräch,, um das ich gebeten habe,  mit der Psychologin für nächsten Montag geplant. Da die gute Frau einige Überstunden hat, wurde sie vom Chefarzt “ zum Zuhause bleiben “ verdonnert. Somit haben wir das Abschlussgespräch schon gestern und spontan geführt. Ich war nicht wirklich darauf vorbereitet und wurde im Flur kurzfristig abgefangen und schon saßen wir im Büro. Das Gespräch war wie immer sehr gut. Auch möchte ich betonen, dass immer wenn ich Gesprächsbedarf angemeldet hatte, wurde mir immer ein kurzfristiger Termin angeboten. DANKE DAFÜR. Im Gespräch wurde ich gefragt, wo die Reise hingehen soll / darf. Für mich war letztendlich in einem sogenannten letzten und finalen Gespräch lediglich eines wichtig. Das Spiegelbild bzw. eine Spiegelung. Für mich ist eine Spiegelung ein Gegenüber, dass einem selbst ehrlich und direkt sagt, was man verbessern könnte. Aufgrund dessen, dass ich ja mittlerweile bereits mehr als 2 Wochen im Suchtkompetenzzentrum Osnabrück verweilen durfte, war mir die Meinung der Psychologin schon sehr wichtig. Im Gespräch kamen wir schnell zueinander und auf den Punkt. Sie hat mir ein paar gute und klare Botschaften aufgezeigt und für meinen weiteren Weg mitgegeben. Ich habe extra um ehrliche Kritik gebeten, für die Dinge die ich neu justieren soll. Lob oder was gut ist, war mir in dem Gespräch nicht so wichtig. Im echten Leben trifft man leider selten Menschen die einem ehrlich und direkt die Meinung sagen. Ich habe versucht diese Gelegenheit in dem Gespräch zu nutzen und es hat geklappt. Ich kann mich noch an die ersten Tage erinnern, als sie mir sagte: “ Robert, sehen Sie nicht immer SCHWARZ oder WEISS, haben Sie es schon mal mit GRAU probiert?“ , das hat mir in der Situation richtig weiter geholfen. Einfach, simple aber ich hätte es selbst nicht erkannt.

Das erste was ich als konstruktive Kritik mitnehmen durfte. Ich sollte doch TEMPO rausnehmen, grundsätzlich etwas langsamer machen. Meine Regenerierung, meine Tagebucheinträge, mein Tages-Rhythmus  einfach alles, war richtigerweise und gut erkannt, bereits wieder zu Höchstform aufgelaufen und sie hat, das erkennen von Dingen und das direkte und geradlinige Umsetzen von Dingen geschätzt, mir aber den Tipp gegeben, alles etwas langsamer anzugehen. Hintergrund, Tempo, Ehrgeiz, hohe Aufmerksamkeit und hoher Motivationslevel können eine lange Phase gut und antreibend sein, sein Ziel zu erreichen. Aber dieses ist auch anstrengend und birgt die Gefahr von diesem Level sehr kurzfristig und auch abrupt eine Art Frustration zu fallen. Sprich der mentale Absturz, gefolgt von körperlicher Erschöpfung, was dann in Wirkung und Folge schnell wieder in das Verhaltensmuster, des suchtkranken Robert“ führen kann. Somit, Danke für die ehrliche Botschaft, habe ich wahrgenommen, ist angekommen und ich arbeite daran. Irgendwie wirkt das schon, denn ich bin heute am Samstag nicht wie üblich so gegen 3 Uhr früh ausgeschlafen aus dem Bett gekrabbelt, sondern erst um 4.30 Uhr.

Robert, tue alles ganz langsam, ruhig und gelassen, konzentriert und fokussiert, mache eines nach dem anderen in genau der Zeit die es braucht.

Danke Frau E, ich nehme mir das zu Herzen und fahre die Turbine die nächsten Tage etwas herunter ( innerer Motor fährt auch gut mit 75-80% )

Und auf zum nächsten wohlwollenden Kritikpunkt / Feststellung …..auch DANKE dafür…selbst merkt man es ja nicht, wenn es einem keiner sagt!

Es gab den Tag an dem ich mit der Psychologin eine Art Email Coaching angefragt hatte. An diesem Tage hatte ich die Email vorformuliert und in der Station versendet mit der Bitte um einen Ausdruck. Die Frage kam dann auf, woher ich den die Emailadresse habe? Ich habe ehrlich und ohne einen misslichen Gedanken gesagt, das habe ich so in einem Gespräch aufgeschnappt und habe dann Pflegestation mit der allgemeinen Domain des Klinikums kombiniert, Schwupps … somit war die Empfängeradresse schon im Laptop geschrieben. Hier hat mir die Psychologin dann auch einen Wink mit dem Zaunpfahl vermittelt.
Für mich war das auf jeden Fall eine Erkenntnis, da ich grundsätzlich mit Daten oder Informationen teilweise sehr locker und zu lässig umgehe, was ja im heutigen Zeitalter nicht unbedingt Achtsam und mit Vorsicht bestückt ist. Früher war Wissen die eigentliche Macht, heute im digitalen Zeitalter der Transformation sind es nun mal die Daten, die letztendlich mit Algorithmen verbunden sind auch Wissen und somit Macht darstellen. Meine Unbedarftheit in diesem Bereich hängt wahrscheinlich damit zusammen, da ich immer versuche effizient und effektiv zu handeln und im damaligen Job mit Millionen von Daten jongliert habe.

Zu guter letzt haben wir ein über das „Klopfen“ gesprochen und die Psychologin meinte, dass sie sich vorstellen könnte, dass BIOFEEDBACK für mich was wäre. Hintergrund, nach allem was ich schon erlenen durfte und auch ausprobiert habe, das wären zum Beispiel:

  • 15 Jahr AA Meetings
  • Diverse Werkzeuge für Suchtdruck ( Telefonliste, körperliche Anstrengung und viel weitere… )
  • Diverse Selbsthilfegruppen ( Freundeskreis, NA´s, Motivationsmeetings, Blaues Kreuz, Gut Templer… )
  • Selbstentwöhnung mit ärztlicher Hilfe zu Hause
  • Affirmationen, Videos, Webseiten, Selbsthilfeprogramm
  • Meditation, geistige Reisen
  • und vieles vieles mehr

…fällt es mir leider immer noch sehr schwer, in unregelmäßigen Abständen dem Suchtdruck entgegen zu halten. Das ist ja auch ein Grund warum ich hier in der Entgiftung sitze. Manches mal stehe ich morgen auf und weiß in dem Moment schon…. Heute werde ich trinke, das ist ganz komisch, da dies nichts mit Suchtdruck zu tun hat, es ist irgendwie vorprogrammiert im Unterbewusstsein. Und somit werde ich, sobald die Zeit gekommen ist, mich mit dem Thema BIOFEEDBACK beschäftigen. Hier geht es einfach gesagt darum, was macht der Körper, welche Zeichen gibt der Körper von sich, wenn ich in mentalen Phasen der Belastung oder geistigen Höhenflügen bin. Als Beispiel, hier in der Entgiftung wird täglich 3 mal Blutdruck gemessen, meine Normwerte sind 120 zu 80. Immer wenn ich morgens mein Tagebuch schreibe, kommen Werte von 150 zu 90 zustande. Woher kommt das ? Für mich selbst beantwortet, ich verarbeitet gerade Dinge in mir und schreibe die ins Tagebuch, das ist für mich in dem Moment des Schreibens sehr intensiv. Das merkt natürlich auch der Körper und somit sind meine Blutdruckwerte,  in dem Moment oder in diesen Morgenstunden, nach oben gepuscht. Also wäre es wirklich interessant mal über den Körper zu erfahren, bzw. zu lernen welche Zeichen er von sich gibt. Ein eventuell probates Mittel ist, herauszufinden, welche Zeichen gibt mein Körper die Tage vorher von sich, vorher vor dem Erwachen mit dem Teufel im Kopf, heute trinke ich. Was ist die Tage zuvor passiert, was ist mir passiert, was hat mich aufgeregt, was hat mich gestört oder gefühlstechnisch verstört. ALSO lieber Robbi, wenn die Zeit gekommen ist, beschäftige dich mit dem Thema BIO FEEDBACK.

Hier schon mal der Google Ausflug für mich als Vorbereitung und visuelle Festigung auf meiner langfristigen TO DO Liste.

Biofeedback

(altgriechisch βίος bios, deutsch ‚Leben‘ und englisch feedback ‚Rückmeldung‘) bezeichnet eine empirische, wissenschaftliche Methode. Dabei werden körpereigene, biologische Vorgänge mit technischen, oft elektronischen Hilfsmitteln beobachtbar gemacht.

Biofeedback ermöglicht die empirische Messbarkeit von verhaltenstherapeutischen und lerntheoretischen Ansätzen. Die Einsatzmöglichkeiten der Behandlungstechnik sind vielfältig. Über kurative Ansätze hinaus findet Biofeedback auch Anwendung im Bereich des Peak-Performance-Trainings (Mentaltraining im Spitzensport) und des Coachings. Es wird häufig zur Entspannung, aber auch zur Rehabilitation, zum Beispiel von erlahmten Muskeln, eingesetzt. Biofeedback hat nichts mit Bioresonanztherapie zu tun.

Somit habe ich aktuell das Klopfen, das irgendwie gut tut, ich aber noch nicht wirklich erkenne wohin die Reise geht.
Die Möglichkeit der Variante von Biofeedback habe ich im Auge und werde das irgendwann, wenn die Zeit passt.
Was mich noch sehr sehr interessiert, was ich auf jeden Fall noch in Anspruch nehmen werde ist “ rückführende Hypnose“

So in diesem Sinne einen schönen Samstag, mein Lieber !

TAG 17 – 20.11.22 Sonntag – “ Der Sprung zur nächsten Herausforderung“ & der Comic Strip

Sonntag, 3:59 h. Warum, kann ich jetzt nicht sagen, aber zur aktuellen Lage fällt mir ein Zitat ein:

„Alles was entsteht,
Ist wert, dass es zugrunde geht.“

Johann Wolfgang von Goethe

(1749 – 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung. Quelle: Goethe, Faust. Der Tragödie erster Teil, 1808. Studierzimmer, Mephistopheles zu Faust.

Zu Grunde gehen hört sich etwas negativ an, aber für mich bedeutet dieses Zitat, dass alles vergänglich ist und nach dem Ende folgt ein neuer Anfang. So auch in meiner Lage. Ich habe bis heute die Entgiftung ( immerhin schon der 17te Tag ) ordentlich und motiviert durchgezogen. Meine Tage hier im Suchtkompetenzzentrum sind gezählt und das ist gut so, ich bin bereit für den nächsten Schritt in die Langzeitentwöhnung. Denn früher habe ich das immer nur gesagt, oder wo gelesen, heute und in der Gegenwart praktiziere ich es: „Einen Reise von 1000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt“, für mich war wichtig, den ersten Schritt hier her in das Suchtkompentenzzentrum zu gehen, den Rucksack leicht zu packen, da ja noch 999 Schritt vor mir liegen. Immer mit dem Bewusstsein, ich mache das für mich, ich sorge für mich, die Reise ist ins innere von mir, ich bin polytox Suchtkrank, ich werde nie geheilt, ich lerne damit zu leben…. Schritt für Schritt.

UND JA Frau Psychologin der Station B04, ich weiß “ Tempo rausnehmen „, das ist bei mir wirklich angekommen und ich arbeitet daran und bin dabei es zu verinnerlichen. Wenn ich morgens um 3 oder 4 bereits immer Tagebuch schreibe, hat das nichts mit Energiefressern zu tun, ich bin einfach ausgeschlafen, haben den Druck nicht “ Ich muss um 8 h arbeiten und fit sein, ich muss noch schlafen, nein ich muss gar nichts“. Für mich ist es eine Freude, körperlich wieder Kraft zu haben, mental und geistig sprühende Kreativität in Text zu wandeln, am Morgen die Ruhe zu genießen, in mich zu gehen und mir alles von der Seele zu schreiben. Ich weiß nicht wo die Energie herkommt, vielleicht vom täglichen „KLOPFEN“… ich kann es nicht sagen, in der Regel brauche ich für einen Tagebucheintrag mit Bildern und meditativem Klopfen täglich 1,5 -2 Stunden, das in einem Zustand, wo wenn ich schreibe, plötzlich Raum und Zeit ausgeblendet werden, ich nenne es mal „FLOW ZUSTAND“. Und ich durfte ja lernen, ich soll für mich sorgen und das tun was mir gut tut. Das tue ich hier mit meinem Tagebuch…es tut einfach gut und es ist teilweise schon unheimlich, wenn ich mir selbst durchlese was ich vor Tagen geschrieben habe, oder wenn ich den Tagebuch Eintrag vom 04.11. mit dem heutigen vergleiche. Ich erkenne dabei meine persönliche Entwicklung, kann mir die wichtigen Themen immer wieder vor Augen halten ( ist wie eine Art Landkarte um ordentlich über den Trampelpfad ( nicht über die Autobahn ) irgendwann mal ans Ziel zu kommen.

In meiner Arbeit war immer wichtig, das Ziel ist der Weg, NEIN in keinster Weise, denn der Weg ist nämlich das Ziel.

Hier im Klinikum habe ich neben vielen schönen Rückzugsorten eine Bibliothek gefunden. Hier kann man einfach Bücker mitnehmen und wieder zurückstellen, oder auch eigens gelesene einfach reinstellen ( spenden ). Ich habe 2 Bücher gefunden und auch gelesen, bzw. angesehen, da eines davon eine Art illustrierte Bildergeschichte war. Das andere trägt den Titel “ Die Reise zur Weißheit“…. ehrlich gesagt, das musste ich 2 mal durchlesen aber so richtig „klick“ hat es nicht gemacht, sprich ich habe es nicht verstanden…. egal, nicht schlimm. Im Bildband des andren Buches habe ich ein paar Bilder gesehen, die ich kreativ wieder auf mich und meine Suchtkrankheit ummünzen könnte.

Hier gehts zur Bildergeschichte von Robert und seiner Suchtkrankheit.

ONCE UPON A TIME…..there was an addict, named Robert






Der Autor und Illustrator dieses Buches möge mir verzeihen, dass ich die Bilder etwas an eine andere, echte, wahre und authentische Geschichte, meine, angelehnt habe. Quelle: Buchtitel “ The Gym Teacher from the Black Lagoon“ / Mike Thaler / Scholastic Inc. US Verlag / – englisch-
Thema: Umgang mit Daten ( oben beschrieben im Sinne von Spiegelung durch Psychologin). Ja ich habe das auch angenommen, wahrgenommen und verinnerlicht und dem Autor Mike Thaler eine Email mit dem Link gesendet, mit der Bitte um Zustimmung der Illustrationsverwendung für diesen Blog. Sollte ein NEIN zurück kommen, werde ich diesen Passus löschen. Lt. Urheberrecht und DSGVO Verordnung stellt diese, meine Art der Veröffentlichung, keine Rechtsverletzung dar. – Judikative BRD versus USA. 

Für mich selbst, war das jetzt gerade wieder eine Flow Reise in mein inneres ICH, hab, die Bilder, das bin / war ich. Ich gebe es zu. Mir hilft es ungemein, diese Art Geschichte in die zufällige aus ganz andrem Zusammenhang gefunden Bilder – in der Bibliothek des Sucht Kompetenz Zentrum Osnabrück – zu entwerfen, zu machen. Ich halte mir somit nicht nur durch Text und Tagebaucheinträge die Realität vor Augen, sondern in diesem Falle auch VISUELL.

In diesem Sinne, wünsche ich Dir einen guten, temporeduzierten und schönen SONNTAG, mein lieber Robert. Freu mich Dich bald wieder zu sehen. Ich mag Dich wieder.

TAG 18 – 21.11.22 Monatg – Wehmut & Vorfreude –

Was für 2 tolle Gefühle. Wehmut und Vorfreude und vor allem, dass ich beide Gefühle wahrnehmen kann und auch fühlen kann.
Am Montag, letzter Tag in der qualifizierten Entgiftung machen sich beide Gefühle breit. Das ist gut.

WEHMUT: Wehmut bezeichnet ein Gefühl zarter Traurigkeit, hervorgerufen durch Erinnerung an Vergangenes.

VORFREUNDE: Die Vorfreude ist eine Emotion, die durch die Erwartung eines künftigen, positiven Ereignisses gekennzeichnet ist. Sie wird durch das Eintreffen dieses Ereignisses beendet.

Meine letzten 18 Tage hier waren richtig gut, für mich selbst sehr förderlich und mein Motivationslevel ist in Balance, TEMPOREDUZIERT und eine sehr gute Voraussetzung für den Antritt der Langzeitentwöhnung. Morgen geht es um 7.30 Uhr via Direkttransport von Osnabrück nach Oldenburg in die Fachklink Weser Ems.

Es ist witzig und erstaunlich zugleich. Hier in der Klinik bekommt man während des Aufenthaltes ein sog. Patientenarmband. Wie ich täglich an meinem Arm sehe, verblasst die Aufschrift darauf und sagt mir, Robert Deine Zeit ist zu Ende und Du hast das gut gemeistert.

Hier ein Bild von der ANALOGEN, BARCODEBESTÜCKTEN und langsam VERBLASSENDEN Klinik ARMBANDUHR.

Ich denke, morgen am Montag werde ich nicht soviel hier schreiben, ich werde mich vorbereiten auf die Abreise, meine TO DO´s erledigen und mich schon mal auf das Resümee vorbereiten. Mein persönlicher zusammenfassender Rückblick auf die letzten 18 Tage. Das wird für mich sehr spannend, da ich rückblickend auf ALLES von oben und mit Distanz drauf schauen kann. Wieder ein Vorteil eines solchen Tagebuches, denn hätte ich nicht alles aufgeschrieben, hätte ich sicherlich 80 % schon wieder vergessen

Servus und Guten Morgen Robert, Montag 21.11.22, 4:14 h. Weit bist gekommen im ersten Schritt, entgiftet, körperlich wohl auf der Höhe, mental gefestigt und auf jeden Fall ohne Suchtdruck und schräge Gedanken, bereit für die Langzeittherapie. Heute gewohntes Programm, 2 mal Physiotherapie und noch ein paar Dinge. Letztes Treffen mit unserem Chefarzt. Allgemeine Verabschiedung und Vorbereitungen auf die Abreise. Also nix gravierend aufregendes. Apropos, aufgeregt bin ich überhaupt nicht. Ich war etwa um die selbe Zeit vor 2 Jahren bereits schon einmal in der Fachklinik Weser Ems. Somit weiß ich was mich erwartet und ich habe bis heute dort mein Netzwerk erhalten zu diversen Therapeuten und zum Klinikleiter. Somit kommt auf mich nichts NEUES im Sinne der Umgebung und des Ablaufes auf mich zu. Lediglich NEU wird für mich sein, dass ich dieses mal mit einem ganz neuen Blickwinkel auf die ganze Sache zu gehe. Man entwickelt sich normalerweise im Leben weiter, dies sicherlich auch im Umgang mit seiner eigenen Suchtkrankheit. Somit werde ich dieses mal den Fokus weniger auf Dinge wie Arbeitstherapie oder Kunsttherapie legen, ich möchte mehr, enger und vor allem offener mit den Therapeuten zusammen arbeiten. Werkzeuge, Wissen, Struktur und ähnliche Dinge habe ich mir angeeignet und mache hier auch zu Festigung sehr gerne mit. Aber ganz klarer Fokus liegt auf den Gruppentherapiemeeting und den Einzelgesprächen. Meine Reise geht geografisch nach Oldenburg, psychologisch gesehen, geht die Reise in mein Inneres. Ich möchte mich treffen, mein kindliches Ich, ich möchte mich mit Trauer, Schmerz, Aufarbeitung und auch mit Freude, Lebensglück, Vertrauen und Stabilität beschäftigen, mich drauf einlassen, meinen Schatten überspringen und einfach mal auf machen.

Ich hab da mal eine Reise gebucht nach AuthentiCity(tät) am Planeten Canis Majoris

ich bin dann mal weg !

Selbstverständlich habe ich mich vorher ausführlich und gut auf die REISE vorbereitet, dazu gehören, der FESTE WILLE und die BEREITSCHAFT als Treiber, die QUALIFIZIERTE ENTGIFTUNG als AUSRÜSTUNG und natürlich habe ich im Vorfeld Bücher über diesen Ort gelesen, habe schon mal etwas trainiert und ich habe mir einen kleinen REISEFÜHRER besorgt. Dort habe ich folgende Dinge mit gelbem Textmarker angestrichen und werde diese SEHENSWÜRDIGKEITEN und menschlichen NATURWUNDER aufsuchen, bewundern, aufsaugen und versuchen diese zu verinnerlichen.

Die REISEROUTE des Philanthropen Robert in Stichpunkten, die Reihenfolge wie und wann ich diese Ziele aufsuchen werde ergibt sich während ich den WEG gehen werde:

  • Authentizität (von griechisch αὐθεντικός authentikós „echt“; spätlateinisch authenticus „verbürgt, zuverlässig“) bedeutet Echtheit im Sinne von Ursprünglichkeit.
  • Zuverlässigkeit: allgemein die Verlässlichkeit von Personen, Apparaten und Werkstoffen, denen man Vertrauen schenken kann
  • Emotionale Stabilität, Fähigkeit zur Emotionskontrolle
  • Vertrauen bezeichnet eine bestimmte Art von subjektiver, auch emotional gefärbter, Überzeugung, nach der man sein Verhalten einrichtet; hierdurch ist das Vertrauen auch eine Praxis (ein System des Handelns). Das Vertrauen auf eine andere Person beinhaltet Überzeugungen über ihre Redlichkeit und ihre zukünftigen Handlungsweisen: Man erwartet, dass diese Person einem hilfreich sein oder jedenfalls nicht schaden werde. Vertrauen bringt daher Kooperation hervor. Hierbei macht der Vertrauende Aspekte seines eigenen Wohlergehens und seiner Sicherheit vom Verhalten des Kooperationspartners abhängig, geht mit seinem Vertrauen also auch ein Risiko ein.
  • Liebe (über mittelhochdeutschliep, „Gutes, Angenehmes, Wertes“ von indogermanisch *leubh- gern, lieb haben, begehren) ist eine Bezeichnung für stärkste Zuneigung und Wertschätzung.
  • Selbstwert (auch: SelbstwertgefühlSelbstwertschätzungSelbstachtung) versteht man in der Psychologie die Bewertung, die man an sich selbst vorgenommen hat. Die Begriffe werden wenig trennscharf verwendet, wobei Selbstvertrauen (Selbstsicherheit) sich auf die Kompetenzüberzeugungen (Fähigkeiten des Individuums) bezieht und als Teilkomponente des Selbstwertes verstanden werden kann, der sich darüber hinaus auch auf Eigenschaften beziehen kann, die nichts mit Kompetenzen zu tun haben. Der Selbstwert könnte sich beispielsweise auf Persönlichkeit und die Erinnerungen an die Vergangenheit und das Ich-Empfinden oder auf das Selbstempfinden beziehen. Auf das Selbstvertrauen wird in der Verhaltenstherapie vor allem unter dem Begriff Selbstwirksamkeitserwartung Bezug genommen.
  • GelassenheitGleichmutinnere Ruhe oder Gemütsruhe ist eine innere Einstellung, die Fähigkeit, vor allem in schwierigen Situationen die Fassung oder eine unvoreingenommene Haltung zu bewahren. Sie ist das Gegenteil von Unruhe, Aufgeregtheit, Nervosität und Stress.
  • Beziehungen: Als soziale Beziehung (auch zwischenmenschliche Beziehung) bezeichnet man in der Soziologie eine Beziehung von zwei Personen oder Gruppen, bei denen ihr Denken, Handeln oder Fühlen gegenseitig aufeinander bezogen ist. Soziale Beziehungen sind eine elementare Voraussetzung des Menschen, um gesellschaftlich erfolgreich zu leben.

DIESEMAL WILL ICH ES WIRKLICH WISSEN UND FORDERE ES MIT ALLEN KONSEQUENZEN HERAUS.

https://de.wikipedia.org/wiki/VY_Canis_Majoris

TAG 19 – 22.11.22 Dienstag „ab in die Langzeitentwöhnung“

Mehr gibt es hier erstmal auch nicht, Abfahrt, Ankunft, einchecken, geistig ankommen….. ich werde das Tagebuch weiterführen…..

Die Aufarbeitung des Rückfalls während meines Aufenthaltes im qualifizierten Entzug “ SK Osnabrück “

Sechs unterschiedliche Stufen durchläuft ein suchtkranker Mensch üblicherweise, wenn er versucht, sich aus der Sucht zu befreien.
QUELLE DIAKONIE

Die Stufen heißen:

1)Absichtslosigkeit
2) Absichtsbildung
3) Vorbereitung
4) Handlung
5) Aufrechterhaltung
6) Stabilisierung

Ich bin aktuell während des Aufenthalts in der qualifizierten Entgiftung zwischen Punkt 2 und 3 angelangt.
Draußen im echten, gewohnten Leben werde ich Punkt 5 & 6 täglich versuchen
AUFRECHT ZU ERHALTEN und im Laufe der Zeit zu STABILISIEREN.

Jeden Tag und immer nur für 24 Stunden.
Mir fällt es leichter das große Ziel (lebenslang) auf eine kleine Einheit (24h) zu reduzieren.
Die Verinnerlichung für die Punkte 4/5/6 werde ich mir während des 10 wöchigen Aufenthaltes
in der Weser Ems Klinik aneignen und festigen.  

Ich denke mal, durch die Tagebucheinträge habe ich schon sehr viel mit mir selbst geklärt und aufgearbeitet. Die kontinuierlich aufgetretenen Ausrutscher, die dann irgendwann mal zum schleichenden Rückfall wurden und mich ein halbes Jahr in den Abgrund gezogen haben, hatten aus meiner Sicht folgende Ursachen:

Leichtsinnigkeit, Übermut, Probleme mit Überbelastung und teilweise sogar Unterforderung in der Arbeit, Knacks in der Beziehung / Ehe, Vernachlässigung Selbsthilfegruppen und Projekt „Raus aus der Sucht“.

Die Auslöser sind mir nun klar, die Folgen habe ich und meine Ehefrau, meine Freunde und mein Umfeld leider erleben müssen. Die Wirkung war verehrend für alle Beteiligten. Die nächste Kraftanstrengung zur Widergutmachung, Bitte um Verzeihung und langfristigen Reparatur für Vertrauen, Bindung und Nähe steht an. Ich habe keine Furcht davor, ich stelle mich dem nächsten Schritt. ( Schritte 8 & 9 bei den AA´s) 

Was mir auch bewusst geworden ist, man kann sich noch so belesen und versuchen Zusammenhänge zu verstehen. Das bringt alles nichts, wenn man nicht die innere Überzeugung hat, dass das Leben mit Alkohol, Drogen und Medikamenten wirklich voll daneben ist. Die innere Überzeugung und Einstellung zur Sache mit ständigem Training durch Unterstützung von Selbsthilfegruppen ist ein Pflichttermin, genau so wie das erste Glas stehen zu lassen.

Hier meine Lektüre in der Klinik, bringt nur was wenn man wirklich will und ist als unterstützend und zeitvertreibend anzusehen.  Auch wenn man solche Bücher nicht liest, kann man es schaffen. Ich will es schaffen und meine innere Überzeugung und Einstellung wächst fortwährend.

RÉSUMÉ – Suchtkompetenz Zentrum Osnabrück STATION B04
& Klinikum allgemein – meine Sicht der Dinge –

WIKI: Ein Fazit oder Resümee ist eine Textsorte bzw. ein Bestandteil eines Textes, der im Regelfall am Ende eines Fachartikels, sonstigen Schriftsatzes oder einer Rede steht.

ROBI: Eine subjektive Zusammenfassung und  Bewertung meiner 18 Tage Entgiftung. Alles was ich wahrgenommen habe.

Zusammenfassend kann ich aus meiner Perspektive, nach nun 18 Tagen qualifizierter Entgiftung im Klinikum Osnabrück, im Suchtkompetenz-Zentrum auf Station B04 folgendes sagen und behaupten:

KLINIKUM ALLGEMEIN: schönes, hoch-modernes, großes und medizinisch vielschichtiges Klinikum mit dem sehr hohem Anspruch auf eine optimale Therapie / medizinische Versorgung für die Erkrankung des Patienten. Expansions-Kurs und stetige Weiterentwicklung mir dem  Ziel „eine klimafreundliche“ Institution zu werden, so würde ich die Philosophie des Klinikums beschreiben.  Gute IT Infra-Struktur, modernste technische Ausstattung, Spezialisierung und Expertise in sehr vielen Behandlungsmethoden und Fachrichtungen in der Medizin. Kostenlose Standards für Patienten: freies WLAN, Telefonie, Fernsehen. Ärzteschaft und Pflegeteam werden im Bereich der Grunduntersuchungen durch digitale und elektronisch Kollegen ( ERGOTRONS) unterstützt. Hier laufen alle Informationen des Patienten aus den verschiedenen Fachabteilungen digital zusammen und bilden somit ein medizinisches Gesamtbild des Patienten.  Gebäude, Garten und Innenarchitektur: modern, stilvoll, ästhetisch, teilweise mit Kunst und sehr schönen Bildern und Skulpturen bestückt. Gartenanlage, entspannend, sauber und gepflegt. Belegschaft ( ca. 2500 Mitarbeiter ) stets freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit. Das Klinikum hat ca. 1000 Betten und erwirtschaftet einen Gesamtumsatz um die 200 Mio. Euro Umsatz. Gesellschaftsform: Kommunale Trägerschaft. Standort: Finkenhügel im Osnabrücker Stadtteil Westerberg.

Ein paar Daten, Zahlen und Fakten zum Klinikum ( aktuell wird investiert, erweitert und neu- und umgebaut )

AUFNAHME / EMPFANG / KIOSK / CAFETERIA:  Sehr freundlich, einfach, unbürokratisch, keine bis geringe Wartezeiten, Bankomat im Hause vorhanden. Auswahl, Speisen und Kuchen sehr gut.

ESSEN und TRINKEN:  sehr gute Verpflegung, mit hauseigener Großküche, Essen kommt in guten Portionen heiß im Patientenzimmer an. Mahlzeiten können über einen facettenreichen Speiseplan wöchentlich gewählt werden ( Vollkost, Schonkost, Vegetarisch, Nachspeisen, Obst, Frühstück, Abendbrot)

STATION B04 / Suchtkompetenzzentrum:

In der Station B04 werden hier im Hause SUCHT und SCHMERZ behandelt. Es gibt 18 Betten ( Aufnahmekapazität ). Es wird unterschieden zwischen Akutentgiftung ( 5-9 Tage ) und einer qualifizierten Entgiftung (10-14 Tage ). Im Bereich Akut, werde lediglich die körperlichen Entzugserscheinungen durch Medikation gemildert und medizinisch überwacht gemildert, bis der Körper stabilisiert und entgiftet ist. Qualifiziert bedeutet, dass der Zeitraum des Aufenthaltes länger ist und mit einem Therapieplan begleitet wird ( tägliche Visite durch Ärzte, Psychologen, Therapeuten, Pflegepersonal, tägliches Programm in Form von Bewegung, Ergonomie, Gruppenmeetings, Einzelsprechstunden, Motivations- und Aufklärungsmeeting). Mein Aufenthalt über die 14 Tage war im Bereich „qualifiziert“ angesiedelt. Vom Ablauf her war das schon sehr professionell und die zusätzlichen Therapien zur körperlichen Entgiftung sind durchdacht und professionell umgesetzt worden. Ich für meinen Teil konnte mir viel an Wissen und Erkenntnissen aneignen. Meine Wahrnehmung: Die Station B04 ist hoch modern und professionell zum Thema Suchtkrankheit aufgestellt, Dinge und Therapien werden konstant, regelmäßig und verlässlich von der Belegschaft umgesetzt und geleitet. Da ich erst einmal in einer Entgiftung was, kann ich im Gegensatz zu meiner ersten Entgiftung sagen: Hier wird das Thema sehr gut behandelt und man erhält eine Vielfalt an Möglichkeiten und Werkzeugen sich selbst zu helfen. Gesamtbewertung würde ich mit einem Wort, dass ich nicht oft benutze, definieren: „HOCHACHTUNG“.

PFLEGETEAM: Tja, was soll ich sagen. Ich bin ehrlich gesagt begeistert und beeindruckt. Das komplette Pflegeteam ( Tagschicht, Frühschicht, Spätschicht, Nachtschicht ) verdient die Attribute: einfühlsam, sehr emphatisch, immer freundlich, zuvorkommend, stets hilfsbereit, konstant gut gelaunt und verständnisvoll. Wir sprechen hier von einer Berufsgruppe, die definitiv UNTERBEZAHLT ist und eine unglaubliche und wichtige Leistung in unserer Gesellschaft täglich erbringt. Ich würde das Pflegeteam von Station B04 und auch diesen Beruf generell, als von Gott gesandete Engel die Ihre Berufung in die Wiege gelegt bekommen haben, beschreiben. Der Menschheit helfende Diplomaten in dieser doch unwirklichen, gruseligen, kapitalistischen, schnelllebigen und verschwenderischen Gesellschaft. Chapeau! 

In meinen 18 Tagen wurde ich aufs beste betreut, es war immer ein offenes Ohr vorhanden, individuelle Bedürfnisse wurden berücksichtig soweit es ging und regelkonform war. Es wurde mir Freundlichkeit und Wertschätzung entgegen gebracht. Jeder dieser „helfenden Engel“ hat auch ein Privatleben, das wie bei uns allen mal besser mal schlechter läuft. Das Auftreten des Pflegeteams war dennoch stets korrekt und behütend. Ich bin nicht oft in Klinken und Krankenhäusern, aber so etwas habe ich in dieser mehr als angenehmen Art auch noch nicht erlebt.
Ich könnte jetzt noch viel LOB schreiben und Tadel fällt mir wirklich überhaupt keiner nach 18 Tagen ein. Hier sage ich auch „HOCHACHTUNG“ und vor allem ein wirklich von Herzen kommenden „DANKESCHÖN“

PSYCHOLOGIN: Sehr kompetent und professionell aufgestellt, hatte immer Zeit, wenn ich um einen Termin gebeten habe, in jedem Termin konnte mein Anliegen oder Problem klar und gut mit einem Ergebnis behandelt werden. Toller Sparringspartnerin (nicht nur Zuhörerin). Diese Gespräch waren für mich sehr wertvoll. Herzlichen Dank.

ARTZE: Chefarzt und Stationsärztin > hervorragend! Beide der Zeit voraus, sind mit Freude und Spaß bei der Arbeit. Super kompetent und auf Augenhöhe zum Patienten. Ich habe viel gelacht mit Beiden, ich habe viel gelernt von Beiden und ich weiß nun, durch eine ganzheitlichen, medizinischen Check, wo ich gesundheitlich, neben meiner Suchtkrankheit, stehe. Das ist für mich sehr wertvoll und nicht selbstverständlich in einer Klinik. Tägliche Visiten, emphatisches Zuhören und Fragen wie es um einen steht. Sicherlich zeitlich eingebunden, hatte ich nie das Gefühl mit Stress und Eile einfach nur abgefertigt zu werden, im Gegenteil, ich fühlte mich sehr sehr gut betreut. Hier auch Herzlichen Dank.

THERAPEUTEN: In diesem Bereich war auch alles sehr gut. Freundlicher und professionell therapeutischer Ansatz mit ebenfalls Verständnis und guten zwischenmenschlichen Gesprächen währen der Therapieeinheiten. Hier kann ich nur betonen, das der Therapieplan für Patienten verpflichtend ist und auf der anderen Seite, sprich den Therapeuten mehr als ernst genommen wird. Bis auf kleine Minutenverspätungen ist keine einzige Therapiestunde in 18 Tagen ausgefallen. Das spiegelt die Arbeitseinstellung wieder, die gute Führung durch den Chefarzt und das man als Patient wirklich wahr genommen und gefördert wird. TOP !

SOZIALDIENST: Hier durfte ich 2 Damen kennenlernen. Beide sehr engagiert und mit großem Erfahrungsschatz. Obwohl beide Damen einen wesentlich größeren Bereich im Klinikum betreuen, war hier ebenfalls immer irgendwie die Möglichkeit ein Gespräch zu führen oder Fragen zu stellen. Von meiner Antragstellung für eine REHA bei der DRV hat es gerade mal 2 Tage gedauert bis die Kostenzusage da war. Das sagt mir, beide wissen genau was und wie sie es tun. All meine Fragen wurden sehr zufriedenstellend beantwortet. Absolut kompetent und mit reichen Erfahrungsschatz bestückt.

GESAMTEINDRUCK STATION B04:

 ……….. also mehr geht nicht, außer vielleicht in einer Betty Ford Klinik :0)

Der Aufenthalt hier, hat mich in 18 Tagen hervorragend auf die Langzeitentwöhnung vorbereitet. Geistig, mental, köperlich und auch seelsich hat mit die Komplettbelegschaft von Station B04 in Balance gebracht. Ich bin sehr zufrieden und dankbar und vor allem genau im richtigen Stadium für den nächsten Schritt.

Visuelle Eindrücke während meines Aufenthaltes in der Klinik