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WHO AM I —- WER BIN ICH…

Tja, gute Frage. Eine Frage die es würdig ist, zu behandeln und zu beantworten. Im Zuge der Kunsttherapie habe ich mich diesem Thema gewidmet.

Es war eine sehr interessante und vor allem erstaunliche Reise zu mir. Es begann alles mit dem Gespräch mit der Therapeutin. Als Thema hatten wir festgelegt, dass ich kreativ darstellen sollte, was ich von meiner alten Persönlichkeit und meinen alten Verhaltensmuster weglassen möchte. Eine Woche später hatte ich das Thema, bzw. die Überschrift zum Projekt nicht mehr im Kopf und habe einfach das Thema “ WHO AM I – WER BIN ICH“ aufgegriffen und schon ging es los. Ich setzte mich vor den PC und habe einige Symbole (schwarz/weiß) gesucht. Irgendwie hatte ich keinen wirklichen Plan zur Findung der Symbole, ich habe eher meiner Intuition freien Lauf gelassen. Es hat nicht lange gedauert, dann hatte ich einen Stapel voller Symbole ausgedruckt in die Hand. Den Prozess vom Papierzettel bis über die Bleistiftzeichnungen und deren Kolorierung mit abschließender Nachbehandlung im Photoshop und einem 60 x 80 Posterdruck möchte ich nicht näher ausführen…. ist halt mehr Technik als der eigentliche Inhalt des / der Bildes(r).

„Jeder sieht, was du scheinst. Nur wenige fühlen, wie du bist.“

Niccolò Machiavelli

Interpretation „WHO AM I“ Rob 2023

Rechts unten sehe ich leicht grau meliert mit Brille auf alle Dinge, die mein Leben bisher ausmachen.

Der erste Blick wandert auf meinen verstorbenen Hund ( Okt 2022 ). Dieses Lebewesen hat mich bedingungslos liebend ganze 13 Jahre im Leben begleitet, in guten wie sehr schlechten Zeiten. Der Hund ADA war immer ein letzter Halt für mich, eine Art der Verantwortung ohne Ausreden und ohne Kompromisse. Der Hund hatte ein tolles Leben und hat mir im Leben viel gezeigt, insbesondere hat mir der schwarze Hund gelernt, wie ich meine Depressionen an die Leine zu legen sind.

In der einen Hand halte ich den Kopf des Hundes, als mehr als wichtiger und zentraler Punkt in meinem Leben. Auf der anderen Seite halte ich eine Glühbirne, in dem Sinne, dass mir ein Licht aufgegangen ist und das mein naturell stehts nach Ideen und Neuem sucht. Ein Licht ist mir aufgegangen, seit der Hund gegangen ist. Er hat mir den Weg für ein neues Leben freigemacht. Das Licht steht auch für die Ehrlichkeit zu sich selbst und der Konsequenz, schon lange anstehende Dinge im Leben zu verändern.    Im Bild auf der linken Seite gefolgt ist ein großer Schriftzug. I AM…. Ich bin, ähnlich dem Titel des Bildes entsprechend ( Wer bin ich – Who am I ). In diesem Schriftzug ist ein Umriss einer im Yogasitzt meditierenden Menschengestalt. Das bin auch ich in einer Phase des ständigen ins sich Gehens, des Forschens, des Erforschen des eigenen Ichs. Daneben sitzt eine Frau. Ein Symbol für die Sehnsucht zum anderen Geschlecht in Form einer Frau. Die Sehnsucht gehalten und verstanden zu werden, geliebt zu werden, Geborgenheit zu finden und zu bekommen. Neben dem oft harten und kalten Leben einfach die Zartheit und die Süße der Weiblichkeit zu spüren und genießen zu dürfen. Dies als Wunsch, da mein frühkindliches Verhalten in diese Bereich gestört bzw. nicht gut ausgeprägt worden ist. Beziehung zu führen ist ein ganzes Leben lang schwer schon sehr schwer für mich. Habe ich überhaupt schon mal geliebt?

Über dem Schriftzug I AM findet sich ein Engel. Der Engel hat für mich sehr viele Bedeutungen. Einerseits denke ich, dass die höhere Macht mehr als 1 Mio. Schutzengel bereits für mein Leben zur Verfügung gestellt hat. Es gab mehr als viele gefährliche, gravierenden und auch lebensbedrohliche Situationen im Leben, die ich, dass ich das hier zeichnen und schreiben kann, überlebt und gemeistert habe. Es waren immer Schutzengel um mich herum. Auch glaube ich das es Engel in vielen Gestalten und Facetten im Zusammenspiel mit dem irdischen Leben gibt. Das können Personen, Tiere oder einfache Zeichen sein, die das Universum zur Verfügung stellt. Einfach eine gewisse Art von Spiritualität, die man nicht greifen kann, die es gibt, die man nicht beweisen kann, die jedoch überall ihren Einfluss auf die Dinge hat. Neben dem Engel befindet sich eine Hand. Diese Hand hat zweierlei Symboliken. 1) Eine Hand mit den starken polarisierenden Farben sagt in meinem Alter zu gewissen Dingen „ STOP“ – „ACHTUNG“ – „VORSICHT“. Auf der anderen Seite ist die Hand wie eine Art Abdruck (Fußstapfen), den ich in meinen Jahren hinterlassen habe. In einem Gedanken mit Händen etwas geschaffen zu haben, habe ich eine Spur in meinen Leben hinterlassen. Ich habe eigene Abdrücke hinterlassen und bin nicht in andere Abdrücke nachgestiegen. Dann kommen wir zur zentralen Aussage in diesem Bild. Ein Gehirn mit unterschiedlichen Farben ( Ratio /Emotio) liegt auf der bunt kolorierten Lebenswaage und versucht das Gleichgewicht zum Herzen, zum „“herzlichen“ Dasein, zu Dankbarkeit, zu Demut, zu Akzeptanz und Toleranz zu halten. Mir ist bewusst, dass beide Dinge das Leben bestimmen und den Kern von Dasein, Leben und Zufriedenheit bilden. Im Bild ist die Idealform dargestellt, für mich gilt es hier noch mehr mit dem HERZEN zu denken und zu agieren. Erkannt ist es, der Prozess der Aktivierung und Verinnerlichung ist bereits im Gange, somit gute Aussichten diese Balance bald austariert zu erreichen. Hinter dem roten impulsiven Herz steht ein grünes Herz. Rot für Liebe, Beziehung, Intensität und Impulsivität im Bereich der Zuneigung und des menschlichen Gebens und Nehmens im richtigen Wertesystem ( Moral / Ethik). Grün steht für Eigenschaften wie Menschlichkeit, Hingabe und Mitgefühl. Dinge die einen Philanthropen wie mich selbst ausmachen und sein Verhalten in unterschiedlichen Gesellschaften ausdrücken.

Links oben entdecken wir dann ein großes Auge, das Auge sieht und kann Dinge wahrnehmen, erkennen und im Bewusstsein Handlungen aktivieren oder im Unterbewusstsein speichern.  Das Auge sieht das gesamte Bild und es hat seinen Ursprung von den beiden Personen neben dem Auge. Diese beiden sitzenden Herren stellen auf der linken Seite meinen Freund und Ex-Psychologen Doc. O dar. Gegenüber sitze ich als Patient. O ist bewusst in den Farben grün, orange und gelb umrissen bzw. skizziert. Das drückt Wärme, Verständnis, Wertefreiheit und keinerlei Verurteilung / Bewertung aus. Jemand dem ich das Attribut „Hochachtung“ in menschlicher Hinsicht zuschreibe und ein Mensch, der mich so nimmt wie ich bin. Meine Farben als Gegenüber sind außen grau und innerlich blau. Blau deshalb, da ich zu Beginn der Therapie ( Tiefenpsychologie ) sehr verstandesgesteuert war, der Kopf, das Herz und die Füße rot / orange, da ich die notwendigen Dinge in mir habe, um die Wage des Lebens ( Bild Mitte ) herstellen kann / konnte. Sein Stuhl ist blau im Sinne von Gelassen > Kühl und sichere Versiertheit. Mein Stuhl ist rot im Sinne von „die 12-jährige psychologische Behandlung war teilweise ein Ritt auf dem heißen Stuhl“ für mich und meine Emotionen. Dieser gute Mann genannt Doc O hat mir so unglaublich viel aufgezeigt und klar und bewusst gemacht, dass es sich trotzt aller „Behinderungen“ lohnt zu leben. Daneben sind 2 Gesichter, die wieder die Glühlampe und die emotionale Gehirnhälfte beinhalten. Meine 2 Gesichter, die in der Vergangenheit ungleichmäßig ausgeprägt waren, jetzt in der Gegenwart sich allerdings bereits die Waage in Prägung, Größe und Ausdrucksform halten.   Der Drang nach Wissen, nach Neuem und der innere Wunsch nach einem gefühlvollen Leben. Beides ist durch Gesichter umrandet, die eine Art Maske darstellen. Diese Masken galt es in der Vergangenheit zum Selbstschutz und zur Erreichung von selbst gesteckten Zielen einzusetzen. Diese Symbolik mündet wieder in die Herzen auf der Waage ein, da auch teilweise schon die Masken abgelegt wurden und der Prozess zu Reise in die Authentizität begonnen hat. Dies auf beiden Seiten, Neues entdecken, nicht nur geistig sondern auch Gefühle. Das Vermögen, diese Gefühle, ob gut oder schlecht, zuzulassen und damit umzugehen. Das ist LEBEN. Oben rechts eine Art Puzzle mit der Symbolik Familie. Farblich neutral gehalten ohne größere Knalleffekte. Ich habe mein Elternhaus und meine Familie erleben dürfen, dies ohne die Dinge ich mir gewünscht habe, bzw. für eine „suchtfreies“ Großwerden gebraucht hätte. Zuneigung, Liebe und eine Portion Urvertrauen konnten mir meine Eltern nicht mitgeben, da beiden vor meiner Geburt ein Kind ( meine Schwester ) im Alter von 2 Jahren verstorben ist. Aktuell habe ich keine Kinder, bin das 2te mal verheiratet und konnte leider auch nicht in den Genuss einer eigenen Familie kommen. Mein Hund Ada war für mich wie eine Tochter. Zuletzt noch ein Schlüssel und das Wort LOVE, das signalisiert aus meiner Sicht, das wirkliche Lebenselixier die wahre, wertefreie und bedingungslose Liebe. Diese ist wahrscheinlich von uns Menschen nicht wirklich erreichbar, jedoch das Streben danach macht das Leben lebenswert.

Das Bild ist ein aktueller Blick von AUSSEN auf mich selbst, meine Lebenssituation und meine innersten Bedürfnisse und deren Erfüllungsgrad.

Interpretation Bild „ Wer bin ich, wo stehe ich, was will ich“. – Rob 2023 –