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Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann…

Durch meinen Freundeskreis, der hauptsächlich aus Musikern und natürlich sehr lieben Menschen besteht, hatte ich eine Einladung erhalten,  sich in Bremen zu einer Veranstaltung zu treffen. Die Veranstaltung lief unter dem Namen “ Oldie Stammtisch bzw. Oldie Kulturbörse“. Hier kamen Menschen aus allen Bereichen und Schichten zusammen, die etwas für das Thema Oldies der 60er und 70er Jahr über hatten. Ich bin in den 90ern musikalisch geformt worden und habe mehr, dies auch heute noch, Interesse für Trance, Goa, Groove, D&B und Club Lounge Musik. Dennoch habe ich mich in das Thema 60er und 70er im Vorfeld zu dieser Veranstaltung schon mal musikalisch und hörtechnisch hineingewagt und ausprobiert. Ich muss sagen, das diese Art von Musik sehr beschwingend, sehr gut und aus meiner Sicht noch echte Musik ist / war. Diese Musik macht einfach gute Laune und wer kennt sie nicht, die Größen dieser Zeit: „Beach Boys, Beatles, Aretha Franklin, Bill Haley, Johnny Cash, Leonard Cohen, Bob Dylan, Fleetwood Max, The Supremes, Neil Diamond und viele viele weitere….

Nun gut, an einem Donnerstagsabend fuhr ich mit Freunden dort hin und ließ einfach mal alles auf mich zukommen. Es waren Musiker, Radiomoderationen, DJ´s und ganz normale Normalos, wie ich, da. Es waren ca. 30 Leute, die diesem Stammtisch beiwohnten und sich auf die guten alten Zeiten austauschten, sich amüsiert unterhielten, sich gegenseitig mit echten Vinyl Langspielplatten eine Freude machten. Es gab musikalische Live Einlagen von Brian und Sören und einfach ein nettes und tolles Beisammensein. Ich würde sagen, ich war einer der jüngsten mit 48 auf diesem Event. :o) Aber ich muss sagen, diese Generation die ich dort getroffen habe, darauf komme ich später noch, hat das Herz noch am richtigen Fleck sitzen und die Werte Moral und Ethik gelten dort noch was.

Im Laufe des Abends kam ich mit immer mehr Leuten ins Gespräch und führte interessante Diskussionen. Während des Abends hatte ich meine Jacke, meinen Schal und meinen Rucksack an einen Platz gelegt. Der Platz wurde dann auch noch mit 3 Langspielplatten, die ich geschenkt bekommen habe, bestückt. Sicherlich etwas unachtsam und mit gutem Gottvertrauen habe ich nicht weiter auf die Gegenstände geachtet. Dann ist es passiert, ich wollte aus meinem Rucksack etwas herausnehmen und plötzlich lag dieser nicht mehr an dieser Stelle. In diesem Moment wusste ich es irgendwie schon, mir wurde ziemlich warm und ich wurde nervös und begann die gesamte Hotellobby danach abzusuchen. Lange rede kurzer Sinne, der Rucksack war geklaut worden. In dem Rucksack befand sich meine Sonnenbrille, ein Notizbuch, ein Kugelschreiber UND mein Schlüssel, meine Power-Bank und meine gesamten Plastikkarten ( EC, Personalausweis, 2 Visakarten, Bahncard, AOK Card…usw. ) – also ALLES was irgendwie wichtig ist. Dazu waren noch ca. 180 Euro Bargeld drin. ….

WOW, das war ein Schock. Die Leute bemerkten mittlerweile das etwas nicht stimmt und ich ganz nervös rumlief und etwas suchte. Es hat sich schnell rumgesprochen, dass mein Rucksack weg war. Und plötzlich wurde aus dem gemütlichen Abend ein kleiner Ameisenhaufen. Alle, wirklich alle Menschen auf dieser Veranstaltung begannen den Rucksack zu suchen. Es gab sogar die Situation, dass Thomas die Leute aufforderte, alle Sachen zu packen und so zu tun als würden wir alle gehen, damit offensichtlich wird, ob eventuell jemand seine Tasche vertauscht hatte oder etwas liegenblieb. Dies leider ohne Erfolg.

Leider hatte ich in dem Moment irgendwie den schönen Abend gesprengt und die Leute machten sich Sorgen und waren auch beunruhigt.  Ich war schon mit dem Hotel Manager über Kameras in der Lobby am Sprechen, habe meine Karten über mein Handy ( das ich Gott sein Dank in der Hosentasche hatte ) gesperrt, habe dann auch noch bei der Polizei eine Anzeige und Strafantrag telefonisch gestellt.

Ich blieb in der ganzen Zeit sehr gelassen und logisch und orientiert handelnd. Sehr ungewöhnlich für mich und das in dieser Situation, die mehr als unglücklich für mich war.  Irgendwie habe ich im Laufe der Zeit den Gelassenheitsspruch nicht nur unzählige Male gesagt, sondern in dem Moment merkte ich ganz einfach, ich habe “ Gott gebe mir die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen, wie sie sind“ verinnerlicht. Ich habe wirklich gedacht, gefühlt und auch danach gehandelt, dass ich es nicht ändern kann, ich habe mich nur ein klein wenig geärgert und habe die Situation akzeptiert und einfach gehandelt.

An meinem Haustürschlüssel im Rucksack war ein sogenannter AIR TAG ( Apple ) befestigt, dieser lässt es zu, das man ihn via GPS orten kann, sobald dieser in die Nähe eines WLANs oder Smartphones kommt. Leider konnte ich diesen aus dem Hotel nicht orten. Nun fuhren wir nach Hause, meine sehr lieben Freunde waren  besorgter als ich und dachten schon über Austauschschlösser für meine Haustür nach. Unglaublich zu spüren, wie toll das es Freunde gibt, die mitfühlen und sich wirklich für einen interessieren. Im Leben habe ich viele oberflächliche Begegnungen gehabt, in diesem Moment habe ich echte Freundschaft empfangen. Klasse Gefühl, dieses konnte ich allerdings nur aufgrund meiner Gelassenheit wahrnehmen und genießen. Der Rucksack war da schon Nebensache.

Auf der Nachhausefahrt hat mir dann einer meiner besten Freund, Brian,  erzählt, was ihm beim ersten Mal auf diesem Treffen passiert ist. Er hatte mit seiner Frau (Gott hab sie Seelig) sein Auto in einem Parkhaus geparkt und als die Veranstaltung zu Ende war, war das Parkhaus geschlossen. Beide kamen nicht an Ihr Auto ran, hatten Stress nach Hause zu kommen ( von der Weltkulturmetropole Bremen zum  Kuh-& Künstlerdorf Worpswede). Am nächsten Tag, wie sie das Auto dann abholen konnten, mussten sie auch noch die ganze Nacht für das Auto im Parkhaus bezahlen. Tolles erstes Mal!

Ich meinte dann im Auto, und was lehrt uns das ? “ Besuche NIE DAS ERSTE MAL den Oldie Stammtisch“…. daraufhin haben wir alle mehr als herzlich und aus dem Bauch heraus gelacht. Die Stimmung war dann wieder gut.

Nun gut, ich zu Hause in Worpswede, im Bett liegend. Plötzlich piepst mein Handy und mein Schlüssel war geortet worden. Ich konnte über mein IPhone und Google Maps genau sehen, wo nun aktuell gerade um 22.37 Uhr sich mein Schlüsselbund in Bremen bewegte. Es war an der Schlachte (Vergnügungsviertel), nicht weit weg vom Hotel wo die Veranstaltung statt fand. Ich raus aus dem Bett, Anruf bei der Polizei in Bremen und eine sehr nette junge Polizistin, der ich die Ortung erklärt hatte, angezeigt war es ja schon und eine Vorgangsnummer war schon bekannt, meinte dann lässig “ Oh cool, das hatten wir noch nie mit Live Ortung und Verfolgung , senden Sie mir doch die Screenshots vom Standort per Email und wir fahren sofort los“. Was für eine Reaktion. Ich habe sofort die Standortdaten per Email an die Polizei gesendet und ca. 15 Minuten später bekam ich einen Anruf. Die Polizei hatte meinen Schlüssel gefunden…unglaublich…der Rucksack war leider nicht da. Der Schlüssel liegt jetzt bei der kriminaltechnischen Untersuchung wegen Fingerabdrücken. Ich war echt baff von unseren Freunden und Helfern, wie bürgernah, schnell und effizient doch Polizei funktionieren kann. Das Thema Schloss Haustür austauschen hatte sich dann am selben Abend noch erledigt. Die Polizei hatte mir auch erklärt, das aktuell gerade in Bremen eine Bande mit genau dieser Masche unterwegs ist und es gezielt auf Hotel Gäste in Lobbys abgesehen hat, die einfach mal Ihre Sachen kurz unbeaufsichtigt gelassen haben.

Nach diesem noch nächtlichen kleinen „TATORT Bremen“, ging ich dann schlafen. Am nächsten Tag habe ich alles mit Bank, Einwohnermeldeamt, AOK usw. geregelt, bzw. die Verluste gemeldet. Am Tag darauf bekam ich vom engsten Freundeskreis einen Anruf. Alle haben sich nach mir erkundigt und ob es was Neues zum gestohlenen Rucksack gibt. Wieder ein tolles Gefühl von Freunden umgeben zu sein, die an einen denken. Ich danke dem Leben dafür!

Was will ich nun mit dieser echten Geschichte aus dem Leben sagen. Wenn man etwas verinnerlicht hat, das GUT ist, dann stellt man im Leben dann doch irgendwie die Weichen selbst. Denn hier hatte ich die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen wie sie nun Mal sind und alles weitere hat sich zum Positiven entwickelt. Aus einer Situation mit einem absoluten DOWN wurde ein UP. Die Einstellung im Leben macht´s halt dann doch aus. Einfach gesagt, ist aber so und ich habe es ja am eigenen Leib erfahren dürfen.

passiert am 07.10.2021 in Bremen /

Gott gebe mir die Gelassenheit die Dinge hinzunehmen,
wenn ich sie nicht ändern kann,

er gebe mir den Mut die Dinge zu verändern,
wenn ich dies kann.

Und er gebe mir die Weisheit,
das eine vom anderen zu unterscheiden.

Ich kenne ihn schon eine Weile, den Gerd. Gerd hat mich verblüfft, der er eine eigene Radiostation als Hobby betreibt. Hier im Star Club Radio laufen den ganzen Tag wirklich coole Klassiker aus der 60er / 70er Oldie Musikvergangenheit. Richtig gut. Hier über den Button kommt Ihr zu diesem Internet Radio Sender.