himmelhochjauzend zu tode betrübt – oh oh….

Kennt Ihr das Gefühl, das alles mehr als gut, super und genial ist und dann den abrupten wechselnden Moment, wo alles sich verändert und man in einem tiefen Loch mit soviel Selbstmitleid sitzt, dass man dem Tode nahe fühlt.

Ich nenn es einfach mal Achterbahn fahren.

Aus meiner Erfahrung hat das die Sucht veranstaltet. Einerseits neurologisch, da gewisse Transmitter in den neuronalen Zellen gewisse Botenstoffe nur noch produzieren, wenn ich im Rausch ist und der eigene Körper in der Nüchternheit nicht mehr in der Lage ist, diese Botenstoffe zu produzieren. Da diese nicht produziert werden, fällt man in eine Art Depressionsspirale aus miesen Gefühlen und einer Art Traurigkeit. Das ist die medizinisch biologische Erklärung.

Wie sieht es im Geiste und in der Außenwirkung aus? Relativ einfach. Der Geist ist im Rausch Zustand, wenn man den sog. Pegel hält ( Haschisch, Drogen, Alkohol) nicht mehr im klaren ausbalanciertem Modus. Ich habe damals jeden Tag eine neue Geschichte gehabt. Geschichten, die extrem waren, vom positiven bis ins negative. Wer kennt Ihn nicht den Baron Münchhausen, die Medizin spricht sogar von einem Münchhausensyndrom in der Suchtforschung.  Was ist damit gemeint. In diesem Zustand projiziert man sich selbst die unglaublichsten Geschichten in seiner Umgebung und glaubt auch noch daran….Botenstoffe…you know….

Plötzlich ist der Vater von meiner Exfrau verstorben und ich kann deshalb nicht zur Arbeit gehen am Montag. ( Eigentlich bin ich noch mit Restalkohol am Montag morgen schon wieder auf dem Weg zur Tankstelle und habe entschieden, dass ich nicht arbeiten sondern saufen gehe )….Geschichte 1 für die Andren und irgendwie glaub ich selbst daran….

Dann habe ich einen Bandscheibenvorfall, der irgendwie nach 3 Tagen wieder ok ist, nicht weil er ok ist, sondern weil ich gar keinen hatte und einfach nur wieder nüchtern bin.

Was ich damit sagen möchte, ich habe damals mich in Geschichten verstrickt, die vielleicht in sich schlüssig waren, aber durch die extreme Vielfalt der unglaublichsten Geschichten in kürzester Zeit, haben Außenstehende plötzlich angefangen, darüber nachzudenken…. Schnell ist dem Umfeld klar geworden, da stimmt etwas nicht…. und ich wollte und konnte es nicht wahrhaben, weil ich nicht klar im Geiste war.

Meine Zustände haben von „Himmelhochjauchzend zu Todebetrübt“ gewechselt, nicht weil ich ein Borderliner bin, sondern weil die Droge, der Alkohol Ihren Teil dazu getan haben….damit meine ich, ist ausreichend Stoff da, bin ich glücklich, überlustig und überschwänglich….geht der Stoff zu Neige oder ist gar keiner mehr da….wird mir bewußt was ich mit mir anstelle und ich falle in ein tiefes Loch von Selbstmitleid und gruseligen Schauergeschichten….

UND ALLE ANDEREN MERKEN ES….NUR ICH NICHT….

Ein Hommage an ALLE die so drauf sind und es nicht wahrhaben wollen oder können…. mir ging es genau so und heute sehe ich andere, die sich so verhalten wie ich damals……schon irgendwie beängstigend, was die Sucht alles so mit einem anstellt.

UND ALLE ANDEREN MERKEN ES….NUR ICH NICHT….

Achtsamkeit 53 ten TAG

Der Balken wird sich täglich verändern und wachsen, wie auch Ihr wachsen werdet. Es ist für jeden Tag im Jahr ein Eintrag geplant, somit gibt es noch einiges zu TUN im Thema Stabilität und Kontinuität, beide Begriffe gehören übrigens auch zum Thema Achtsamkeit.