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Therapieverständnis

Ja, Therapieverständnis habe ich mir im Laufe der Jahre angeeignet, eine Basisvariante meiner Selbsttherapie ist das was ich hier in „Raus aus der Sucht“ täglich mache, schreibe, reflektiere, zitiere, verarbeite, begreife und kontinuierlich fortführe. Ist halt meine Art, tägliches Brot für die Seele, gefällt mir und bringt mich wirklich weiter.

„Ich beschäftige mich halt lieber mit Sokrates, Platon, Aristoteles oder Voltaire,
als Grünkohl essen zu gehen.“
– mein Zitat im Jahre 2022 – 
„Klick hier für eine interessante Zeitreise“

Therapie (altgriechisch θεραπεία therapeia „Dienst, Pflege, Heilung, Behandlung“, von θεραπεύειν therapeuein „heilen, dienen“) oder Behandlung bezeichnet alle Maßnahmen, die darauf abzielen, Behinderungen, Krankheiten und Verletzungen oder seelische Traumata positiv zu beeinflussen. Die Voraussetzung für Therapie ist eine zuvor erlangte Diagnose. Ziel eines Therapeuten ist es, eine Heilung zu ermöglichen oder zu beschleunigen, zumindest aber die Symptome zu lindern oder zu beseitigen und körperliche oder psychische Funktionen wiederherzustellen.

Was ich gelernt habe und was ich im Laufe der Jahr dazu sagen kann:

  • Therapie ist harte Arbeit an und mit sich selbst
  • Therapie ist die Vermeidung des Wortes „MUSS“
  • Therapie ist zuhören
  • Therapie ist wachsam sein
  • Therapie ist versuchen zu begreifen und zu kombinieren
  • Therapie braucht Offenheit und die Bereitschaft zu Veränderung
  • Therapie kann nur von mir selbst bei mir selbst betrieben werden
  • Therapie wirft Fragen im eigenen Kopf auf um darüber nachzudenken und den Prozess der Rekonvaleszenz einzuleiten
  • Therapie ist ein langer, steiniger und teilweise schmerzhafter Weg zur Selbsterkenntnis und Selbstannahme
  • Therapie erweitert das eigene Ressourcenvermögen
  • Therapie wirkt nicht sofort, sondern heilt nach
  • Therapie weckt Gedanken die man selbst umzusetzen hat
  • Therapie ist nicht, dass was andere mit mir machen, sondern ich mit mir selbst

Ich war 12 Jahre in psychologischer Behandlung wegen meines Burn Outs und meiner chronischen Depressionen in Verbindung mit Alkohol und Drogen und letztendlich meiner Jugend und Vergangenheit. Es hat Jahre gedauert, dass es nachgeheilt hat, es hat Jahre gedauert, dass ich Einzeltherapiestunden wirklich in mir umsetzen konnte.

Im Jahre 2015 habe ich von meinem Psychologen das Buch „Der schwarze Hund“ in die Hand gedrückt bekommen. Heute im Jahr 2022 steht mein eigenes Exemplar bei mir zu Hause. Es hat 4 Jahre gedauert, dass ich das Buch verstanden und begriffen haben. Es war ein langer Prozess zu lernen, dass ich von dieser chronischen Depression nicht geheilt werden kann, sondern lernen durfte, damit zu leben. Neben der Einnahme von Citalopram (Antidepressiva) habe ich es gelernt damit zu leben und auf den Körper zu hören um tiefe Depressionen zu vermeiden, oder mich richtig zu verhalten wenn ein Depressionstief da ist. Mittlerweile nehme ich keine Antidepressiva mehr, habe ich selbst ausgeschlichen und dafür „Waldbaden“, „Spazieren gehen“, Solarium (Licht ist Nahrung für die Seele ) eingeschlichen. Und was soll ich sagen, der SCHWARZE HUND hat mir nach langer Zeit der Verinnerlichung wirklich geholfen, damit ich heute im Jahr 2022 nahezu keine massiven Depressionsschübe mehr habe. Burn Out ist so eine Sache, ist der Akku mal überladen, wird er nicht wieder 100% erreichen, er reichen jedoch 80 % um im Leben zurecht zu kommen.
Das wäre so mein Verständnis von Therapie, Dezember 2022

Die Aussage im Meeting von meiner Therapeutin “ Herr Robert, Sie sollen sich auf Ihre Therapie konzentrieren…“ hat etwas gepikst, aber letztendlich ist es für mich eine Bestätigung dafür, dass ich in Einzelgesprächen alle 2 Wochen keine Beziehung aufbauen kann und sie mich gar nicht kennen kann. Ich denke, wenn Sie diesen Tagebucheintrag lesen würde, dann hätten wir eine bessere Basis und sie wüsste wo sie bei mir dran ist. Aber gut…. Alles gut ! Nach aktuell erst einem Einzelgespräch, seit ich in der Klinik bin (12Tage), das mit Großteils administrativen Dingen bestückt war, ist das verständlich und für mich OK.
Die Dinge sind wie sie sind.  Ich weiß für mich auf was ich mich hier zu konzentrieren habe und was für mich etwas bringt. Ich zitiere den Klinikleiter: “ Herr Robert, machen sie in den 10 Wochen überhaupt hier mit, sie kennen das schon alles und haben ein unermessliches Vermögen an Ressourcen“.

Somit alles gut, ich weiß was ich mir für mich hier in den 10 Wochen herauspicke, ich bleibe mit gesunder Abgrenzung auf Distanz zu den Mitpatienten und recherchiere ab Sonntag eine Anschlussklinik – ohne den Fokus auf das JETZT und HIER in der Fachklinik Weser Ems zu verlieren. Im Nachsatz möchte ich erwähnen, dass unsere Therapeutin einen sehr guten Job macht und ich mag Sie, schade dass wir nicht die Zeit haben uns wirklich kennen zu lernen.

Arbeitstherapie – macht Spaß

Ohne großes Bla Bla…es macht Spaß und MEIN Vogel (ha ha ha) hat bald ein neues zu Hause!