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Die VISITE – Willkommen & volle Unterstützung – Meine Strategie

Guten Morgen lieber Robert! Der Tag fing ganz gut an, morgentlich frühes ausgeschlafenes Aufstehen. Gewohnter leckerer Espresso mit Zigarette am Balkon in der Klinik. Kopf einigermaßen frei und das Wunder ( den neuen Tag ) zu beginnen. Heute ist Zimmerreinigung dran, diese habe ich schon vor der Visite gemacht und hatte somit die Zeit gut eingeteilt um direkt u, 7:45 in die Sprechstunde zur Stationsärztin zu gehen. Ich habe nur 3 Anliegen, relativ einfach.

  • Wunsch über eine Terminvereinbarung bei der Ernährungsberatung in der Klinik ( Übergewicht, Bauchfett und Cholesterinspiegel senken )
  • rechter Ellenbogen macht seit Monaten Probleme ( Gicht, Arthritis, Osteoporose..?) man alter die wirst auch langsam alt
  • Platzierung des Wunsches, nach dem Klinikaufenthalt hier in eine psychosomatisch Klinik für 4-6 Wochen zu gehen ( die unheimliche Begegnung mit der eigenen ART – mir selbst)

Im Grund verlief das Gespräch auf Augenhöhe, nett und bidirektional. Etwas energischer musste ich beim Punkt 3 argumentieren. Warum will ich in eine Anschluss Klinik. Hier in der Klink für Langzeitentwöhnung ist alles prima, lediglich der Anteil von professioneller psychologischen Behandlung ist aus meiner Sicht und für mich zu gering. Das ist keine Kritik, ich wollte ja hier her und wusste wie der Laden hier läuft, deshalb habe ich ja einen 3 Schritte Plan, schon vor dem Antritt in die Entgiftung, überlegt und geplant.

  • 1) Qualifizierte Entgiftung 18 Tage / STATUS: erfolgreich abgeschlossen
  • 2) Langzeit-Entwöhnungs-Therapie 10 Wochen / STATUS: aktuell läuft alles sehr zufriedenstellend
  • 3) Psychosomatische REHA für 4-6 Wochen / STATUS: ? und mein Job ist nun eine passende Klinik zu finden

Im Gespräch mit der Ärztin habe ich versucht darzustellen, warum das für mich wichtig ist und hier nicht funktioniert, bzw. ich den Fokus hier auf andere Dinge legen werde. Für mich ist der Aufenthalt hier sehr gut, um Stabilität und Resilienz erneut aufzubauen und zu festigen. Hier in der Klinik ist mir der psychologische Anteil etwas zu wenig, das drückt sich im Beispiel dadurch aus, dass ich nur einen Einzeltermin von 45 Minuten alle 2 Wochen mit unserer Therapeutin habe. Im Termin geht es dann sicherlich 10-15 Minuten um organisatorische oder bürokratische Dinge, die machen es schwierig den Aufbau einer tiefen und psychologischen Beziehung zu gestalten. Für mich ist die Frequenz und die Vorgehensweise in diesem Bereich einfach nicht passend. Die Stationsärztin wollte kontern, indem sie meinte, das reicht doch und wir legen hier in der Klinik genau den Fokus auf „das psychologische hinter die Kulissen schauen bei unseren Patienten“. Sorry, aber da bin ich wohl zu erfahren in meiner langen langen Suchtlaufbahn mit 12 jähriger Beziehung zu einem Psychologen ( Dr. E. O – leider in Rente und noch freundschaftlicher Kontakt). Ich habe Psychoanalyse, Psychotherapie, Verhaltenstherapie, Gruppenmeeting, Selbsthilfegruppen, Motivationsmeetings, digitale Zoom und Teams Meeting in internationalen Selbsthilfegruppen, eine Langzeittherapie, 2 qualifizierte Entgiftungen, unzählige kalte Entzüge, tonnenweise suchtbezogene Literatur, energetische Psychologie (Klopfen) und seit 2 Jahren das Projekt „Raus aus der Sucht“ hinter mir. Auf meiner TO DO Liste für die Zukunft steht noch das sehr interessante Thema: HYPNO-THERAPIE.  Das ist für mich eine Basis und ein richtige gutes und verinnerlichtes Fundament um weiter zu gehen. – nicht aufzugeben – nicht nachzugeben – immer wieder aufzustehen – das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.  Ich weiß, was für mich gut ist und ich weiß, das der psychotherapeutische Ansatz hier in der Klinik für mich nicht ausreichend intensiv, tief und frequentiv genug ist, um etwas für mich zu erreichen. Dafür kenne ich mich zu gut und ich weiß wie ich ticke, was ich kann und welche Erfahrungen mit begleiten… Das Argument, ich müsste mich dafür öffnen, ist leicht gesagt, genau dazu brauche ich eine intensive Beziehung zu jemand vom Fach.  Das mir fehlende Urvertrauen lässt es einfach nicht zu, sich in 10 Wochen 5 mal in einem 45 Minuten Termin zu öffnen. Wie gesagt keine Kritik, die Therapeutin ist sehr gut, ich habe mich auf hier eingelassen, aber mit dem Fokus hier für mich etwas zu erledigen und dann die Reise fortzuführen um klar, stabil, erholt und mit der notwendigen Bereitschaft dem Kern der Sache zu begegnen…. mir SELBST und meine HERZEN.

Nun gut, das Gespräch endete für beide Seiten gut, ich habe nun den Job erhalten, draußen in der großen weiten Welt eine Klinik zu eruieren, die genau das bietet was ich mir vorstelle und brauche. Ich denke so etwas gibt es sicherlich, vielleicht nicht zu 100 % auf meine Bedürfnisse abgestimmt, aber es würden mir schon 70-80 % mit Fokus auf den psychologischen Aspekt im Form von Einzel- und Gruppengesprächen reichen. Dies nicht auf die reine Sucht fokussiert, sondern auf das frühkindliche seelische Mangelbedürfnis – Urvertrauen, Liebe, Zuneigung, Beziehungsfähigkeit.
UFF… heavy Sätze die da gerade rauskommen. Zeigt mir aber, dass ich schon gut weit bin auf meiner Lebensreise und dem geplanten Treffen mit mir SELBST.

Der Morgen verfließt wieder rasend schnell. Schon war es 8.45 Uhr und der Leiter der Klinik und Chefarzt kam zu Visite. Es war eine gute und schöne Begegnung. Ich kannte den guten Mann (mehr als kompetent, seiner Zeit voraus, sehr distinguiert und versiert) ja schon aus dem Jahr 2020. Wir hatten ein gutes Verhältnis und begegneten uns immer auf Augenhöhe mit dem notwendigen Respekt. Sogar während meiner Abstinenzphase nach der Klinik 2020 hatte wir sporadischen Kontakt per Email. Und auch dieser gute Mann, hat mir sehr geholfen, dass ich den bürokratischen Dschungel, in meiner tiefen Zeit (Okt 2022) überwinden konnte und somit hier sein darf. Herr Dr. S kam ins Zimmer zur Visite, wir kamen nach den normalen Höflichkeitsfloskeln direkt in „medias res“. Auf den Punkt gebracht, er wusste sofort was mich antreibt und welche Pläne ich habe und wie ich ticke.  Es kamen auch aussagen, ob ich das hier alles mitmache, da ich ja alles kenne und einen unglaublich großes Vermögen an Ressourcen habe. Wir waren schnell dort wo ich hin wollte, eine Anschluss Behandlung in einer psychosomatischen Einrichtung. Wir waren uns schnell einig, dass der Weg der richtige sei. Ich zitiere: “ Finden Sie Zugang zu Ihrem Herzen, backen Sie kleine Brötchen“… damit meinte er, ich soll sicherlich nach wie vor meine Ressourcen nutzen, aber mir Zeit und Muße verschaffen um einen Zugang zu mir selbst und meinem Herzen zu bekommen. Ich will das ja auch, weiß aber nicht wie ich das mache oder wie das geht. Genau deshalb brauche ich einen fachlich gut aufgestellten Beziehungspartner im psychotherapeutischen Sinne, den ich mindestes 2 mal die Woche konsultieren kann und somit eine Intensivsuche nach mir selbst mit helfender Hand antreten kann.

Im Kopf ist mir alles klar, was ich will, irgendwie tun muss um auch die Sucht in den Griff zu bekommen, ich merke allerdings hier beim Schrieben, das eine große Unsicherheit besteht, da Klarheit und Geradlinigkeit der Gedanken ziemlich in schlendern und rutschen gerät. Also, ich stelle fest, hier ist ein immenses Potential vorhanden, dass es zu behandeln gibt.

Herr. Dr. S hat mir vollste Unterstützung der Klinik und der Therapeuten zugesagt auf meinem Weg für die nächsten Wochen hier in der Weser Ems Klinik. Aber auch vollste Unterstützung für meinen geplanten Weg in eine Anschlussklinik. Hier ist nun mein Spürsinn und meine Aktivität gefragt, einerseits eine Klinik zu finden, die das abdeckt, was ich für mich brauche und vor allem auch einen Platz zum 01.02.23 frei hat. Da ich mich kenne, ist das eine sehr schöne und herausfordernde Aufgabe für mich, ich mag sowas und werde alle meine Ressourcen dafür einsetzen um DIESE Klinik in Deutschland ausfindig zu machen.

Die Klinik zu finden ist wie eine Mammut Aufgabe…. was soll´s LOVE IT

Es steht mir reichlich ZEITKONTIGENT ( bis Mitte Jan 23 ) zur Verfügung. Ich habe alle erforderlichen MITTEL dabei. Meine RESSOURSEN VERMÖGEN ist ausreichen im Haben und ich habe ZEIT!
Dann richte ich gen oben und ins Universum die ehrliche Bitte:
„ICH BRAUCHE BITTE HILFE und ich LASSE LOS und ich tue alles was MIR MÖGLICH ist dafür“.

Auf geht´s….

Einheit > Stressbewältigung

Coole Stunde mit der Lady, die auch Ressourcenaktivierung gemacht hat. Ich mag den Stil von der Therapeutin. Die Zeit vergeht im Fluge und die Themen werden motivationsbringend und strukturiert und gut erklärt in den Gruppen platziert. “ LIKE IT“ & DANKE Frau K.

Oooohhhaaaaa ! Heute das Thema Stressbewältigung. Wir haben in der Gruppe eine Checkliste von stressverschärfenden Gedanken erhalten, diese galt es für sich selbst 100 % ehrlich zu beantworten. Es gab zu jeder Aussage die bekannten „Trifft zu, ziemlich zu, etwas zu, Trifft gar nicht zu“ Ankreuzschematik, die dann mit Punkten ( 0-1-2-3) versehen war. 25 Fragen, viele mit MUSS und irgendwie alle in Extreme formuliert. Mein Ergebnis ist wie folgt:

Anfangs habe ich mich etwas über die sehr niedrigen Werte gewundert, ich bin alle 25 Aussagen nochmals und nochmals durchgegangen und bin zu dem Schluss gekommen, ja die Werte sind wie sie sind. Weil ich seit Monaten nach den Grundsätzen lebe:

  • Die Dinge sind wie sie sind
  • Lasse LOS
  • Du kannst nur bis zu einem gewissen Grad die Dinge selbst beeinflussen
  • Gott gebe mir die Gelassenheit die Dinge hinzunehmen wie sie sind, den Mut sie zu verändern wenn ich das kann und die Weisheit das EINE vom ANDERN zu unterscheiden
  • Ich bin so klein und unwichtig in der Relation zu 1026 Meter ( Größe der aktuell beobachtbaren Universums)
  • Wenn etwas nicht so klappt wie ich mir das vorstelle, dann ist es halt so
  • Wenn ich etwas nicht schaffe, dann ist das keine Schande, ich bin ein Mensch und fehlerbehaftet, also ganz NORMAL

Die oben genannten Punkte und Aussagen begleiten mich seit Jahren / Monaten. Manches mal häufiger und intensiv und manches mal weniger, aber sie sind ständig präsent und gegenwärtig und nicht nur gedacht oder ausgesprochen, sondern im Laufe der Zeit gut verankert und verinnerlicht und auch gelebt.

Die erste Aussage: „Die Dinge sind wie sie sind“, hat mir im Jahr 2014 mein Ex Psychologe bei einem 4 stündigen Waldspaziergang mitgegeben, als ich Ihn fragte, was er mir aufs und ins Leben mitgeben würde. Die zweite Aussage war: „Versuche im JETZT und im HIER zu sein, zu denken und zu handeln“.
PRÄGENDE WORTE, die nach Jahren Wirkung zeigen. So ist das wohl mit der Psychotherapie, es dauert ein reifliche Zeit bis das wirkt was man erarbeitet.

Zurück zum Stress, meine Wert sehr gering und auch in der Auswertung sehr am untern Limit im Gegensatz zu allen anderen in Gruppe:

Was soll´s, was interessieren mich die anderen, ich für mich habe alles ehrlich für mich selbst beantwortet und bekomme nun schriftlich und visuell widergespiegelt wo ich mich im Thema Stress aktuell befinde. Es gibt sicherlich Situationen im Leben, wo sich die Punkte im Diagramm mal kurzfristig in Richtung Skala 6-10 bewegen, aber in der Grundstimmung sehe ich die Werte 0 und 2 auch bei mir.

Ich lasse los, nehme die Dinge wie sie sind, verändere wenn ich kann und tue alles was ich beeinflussen kann und der Rest ist nicht mein Job, weder im im handeln noch geistig im Kopf. Ich würde es eine beschwingte Art von Lockerheit ohne Angst mit dem verinnerlichten Attribut “ LOSLASSEN“ bezeichnen. Es fühlt sich auf jeden Fall gut und irgendwie tiefenentspannt an und die Erfahrung zeigt, dass wenn es so ist, die Dinge regeln sich von alleine und meist zu guten oder zumindest so, dass man wieder ohne Existenz- oder Todesängste den Verlauf akzeptieren kann.

Mehr fällt mir zu dieser Therapieeinheit gerade nicht ein, vielleicht doch… Herr. Dr. S…. „Ihr Ressourcenvermögen ist unheimlich groß“… und ja das ist es, auch im Bereich, wer oder was stresst mich? Fast nichts und niemand.

Gut weiter so Robi! Tag für Tag, Schritt für Schritt und dran bleiben, jeden Tag nur 24 Stunden….