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Kunsttherapie – Baum – Rückfall – Hund

Heute stand im Therapieplan „KUNST“… tolles Wort

Das Wort Kunst (lateinisch ars, griechisch téchne) bezeichnet im weitesten Sinne jede entwickelte Tätigkeit von Menschen, die auf Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und Intuition gegründet ist (Heilkunst, Kunst der freien Rede). Im engeren Sinne werden damit Ergebnisse gezielter menschlicher Tätigkeit benannt, die nicht eindeutig durch Funktionen festgelegt sind.Nach Tasos Zembylas unterliegt der Formationsprozess des Kunstbegriffs einem ständigen Wandel, der sich entlang von dynamischen Diskursen, Praktiken und institutionellen Instanzen entfalte.

Diese sogenannte KUNST liegt ja bekannterweise im Auge des Betrachters.

Das Aufnahme / Anamnesegespräch mit der Kunsttherapeutin und einer Praktikantin war gut, nett, sympathisch und zielführend. In der Regel hat jeder Neuling hier in der Klinik, die Aufgabe einen Baum zu zeichnen. Das durfte ich schon mal machen während meines ersten Aufenthaltes hier im Jahr 2020. Der Baum gibt dann im Analysegespräch Aufschluss auf:

  • wie ist er verwurzelt / Kindheit – Elternhaus – aktuelle Situation im Leben / privat / beruflich
  • wie ist er verzweigt / soziale Teilhabe am Leben – Interessen – Beziehungen – Vielseitigkeit der Persönlichkeit
  • wo steht er / einsam in der Wiese / auf einem Hügel / vor einem Abgrund oder im Wald (hier lasse ich die Interpretationen frei)
  • wie seine Umgebung / scheint die Sonne, ist der Himmel klar und blau mit Wolken bestückt, regnet es, stürmt es (Interpretationen frei)
  • wie ist er gewachsen / große starke Äste und Triebe, viele Blätter oder dürr, abgestorben (Interpretation frei)

Da ich das schon mal gemacht habe und damals (2020) sehr erstaunt war, was die Therapeutin aus meinem Bild alles rauslesen konnte, durfte ich in dieser ersten kreativen Therapiestunde etwas anders machen. Die Aufgabe war, behandle Deinen Rückfall und sei kreativ – Auswahl von Methoden, Form oder Arbeitsmittel sind frei gestellt. Schnell habe ich mich für den Bleistift entschieden und paar Fine Art Kreiden. Im Augenblick des Gespräches mit dem Stichwort „Rückfall“, war das Bild im Kopf schon geboren und in groben Zügen in der Symbolik fertig. Ich habe mich während meiner Entgiftung schon ausgiebig mit meiner Rückfallbehandlung und Rückfallanalyse beschäftigt. Das Bild oben ist dabei entstanden. Hier meine Interpretation aufgrund meiner Gedanken die im Bild durch Symboliken, Skizzen, Symbolen und Farben dargestellt werden:

  • Ich, mit stolzer ausgestreckter Brust und kraftvollem Gang nach vorne, im Gepäck und Boller / Leiterwagen sitzt mein geliebter Hund.
  • Die Sonne scheint, schleichende Sonneneruptionen verändern die Strahlung in eine ungute Richtung und farblich von hell freundlich sonnig strahlend in orange, rot, tiefschimmernd dunkel
  • Die Ausrichtung der Sonne neigt sich den klassischen „SLIP´s“ zu ( Ausrutschern mit Alkohol)
  • Der Druckmesser, das körperliche und psychische Barometer, steigt und steigt und scheint den Druck nicht mehr standzuhalten
  • Die so stolz „mit Brust heraus“ wandernde Person gerät ins Taumeln, diese Person muss seinen Hund unter tragischen und schmerzvollen Momenten einschläfern lassen, diese Person kann dem Druck in der Arbeit nicht mehr standhalten. Diese Person bin „ICH“
  • Meine Person rutscht aus und fällt mit 9,81 Meter pro Sekunde ( Fallgeschwindigkeit ) grenzenlos und ungebremst in die bodenlose Tiefe ( RÜCKFALL ) – totaler Kontrollverlust – ungeplantes, unheimliches, dramatische und angstverzerrtes FALLEN
  •  Der Teufel, die Suchtkrankheit ist plötzlich da und hatte eigentlich schon bei 50 % Druck mit den Fußnagel gekratzt, …und ich habe es nicht erkannt und frühzeitig gehandelt… Die Suchtkrankheit hat mich überwältigt.

Ich erkenne und fühle  beim rezitieren meiner Interpretation des von mir gemalten Bildes, dass das BILD noch nicht fertiggestellt ist und das noch weitere Aufarbeitungsbedarf, bzw. das zu Ende führen der Geschichte, sprich die Verarbeitung des Rückfalles, noch ansteht.

Somit gut gemacht Robert ! freu Dich auf die nächsten Einheiten der Kunsttherapie.

Was mir auch immer bewusster wird. Sobald das Bild RÜCKFALL vollbracht ist, werde ich das BILD „bedingungslose LIEBE“ beginnen. Damit ist mein Hund gemeint, der am 15.10.22 eingeschläfert werden musste. Bisher hatte ich noch nicht die Klarheit, die Zeit und Muße die Trauer zu zu lassen. Das wird in den nächsten Tagen / Wochen mit Bestimmtheit ein tiefer, inniger und auch schmerzhafter Weg – Trauern – Verarbeiten – damit leben.

Der Hund war für mich ein Partner, der bedingungslos geliebt hat und ich irgendwie auch. Noch nie im Leben hatte ich solche eine Beziehung zu einem Lebewesen. Hart wenn ich das so sage, aber so eine Beziehung hatte ich weder zu Vater, Mutter, Schwester, Ehefrau oder besten Freunden. Das war für mich 14 1/2 Jahr einzigartig und sehr tief, gefühlvoll und seelenverwandt verwoben.

MEIN HUND IST TOT!
„canis meus mortuus es“

Die DINGE sind wie sie SIND!
Quae sunt quomodo sunt“

Phantasie Reise – 7 Tage OFFLINE mit dem Hund im Wald

Oha….ich merke gerade, dass das Thema mit meine verstorbenen Hund „ADA“ ganz schön in mir arbeitet. Schon im Kunstbereich oben, jetzt auch Nachmittag in den Entspannungs- und Meditationseinheiten. Und jetzt auch noch beim schreiben des Blog-Tagebucheintrages. Meist kreiere ich immer erst die Bilder / Collagen in Photoshop, dann Texte ich die Bilder und hier ist es gerade so, dass mich mein Hund begleitet. Ich spüre tief innerlich es ist nun die Zeit gekommen, sich zu verabschieden und zu trauern. Ich sitze gerade vor meinen Laptop, es ist 4:54 morgens, ich schreibe den Eintrag hier und muss weinen, habe einen Kloß im Hals und es tut richtig weh…. ich mach mal kurz Pause…

UFFF, Pause hat gut getan, Kaffee, Zigarette, kalter Balkon und danach noch 15 Minuten „Feng Shui Das Gerümpel im Kopf >>Klopfen“.
Zurück ins Thema um diesen Eintrag abzuschließen. Die Entspannungstherapie bei einem meiner Lieblingstherapeuten “ Herr A.L.“ Sporttherapeut, versiert, seiner Zeit voraus, eine unglaubliche Ruhe der Mann und sehr bewandert im Bereich von Hypnotherapie. Wir haben die Einheit mit einer sogenannten progressiven Muskel- und Körperentspannung begonnen. Sphärische Musik, dann die sehr angenehme Stimme, liegend am Boden… von den Armen über den ganzen Körper bis zu den Beinen. In sich hineinfühlen, anspannen, entspannen…. tut gut und ist eine hervorragende Vorbereitung auf den 2ten Teil in dieser Stunde. Der 2te Teil ist eine sogenannte Phantasiereise. Bei Meditationsmusik spricht eine Stimme über eine Reise. In dieser Stunde, war die Reise in einen Wald, vorbei an Wiesen, vorbei an fließenden Bächen bis hin zu einem Wasserfall. Da ich seit mehr als 30 Jahre Hörspiele liebe, ist es mir sehr einfach gelungen, in diese Welt einzutauchen. Man hört Dinge, lässt sich drauf ein und folgt diesen. Plötzlich ist man bildlich im Kopf und in kürzester Weile direkt an diesem Platz. Es ist eine Art Gefühl zwischen Trance und kurz vor dem Einschlafen. Wer das kann und ich bin dankbar, dass ich das sehr gut kann, ist wirklich nicht mehr in dem Übungsraum auf einer Matte liegend, sondern einfach im Wald, den man riecht und spürt. Man bemerkt leichte Wasserspritzer vom Wasserfall…einfach genial. Auf dieser Reise kam ich nicht ganz zum Wasserfall um dort nach Zielen Ausschau zu halten. Ich bin vorher einfach eigenständig auf dem Waldspaziergang einfach abgebogen und plötzlich war mein Hund neben mir und wir waren WALDBADEN. Hier ein paar Eindrücke was ich meine und schon in ECHT mit meinem Hund erleben durfte. 7 Tage weg von der Zivilisation, nur auf uns beide gestellt, ohne Menschen oder Laptop oder InstaFaceWhatSnapChat!

Also, war ich wieder bei meinem Hund und mit meinem Hund unterwegs und beschäftigt. Ich musste liegend am Boden bei dieser Phantasiereise auch weinen, ich hatte einen dicken Kloß im Hals und ich habe versucht den Schmerz und die Trauer zu zu lassen. Es war …. zurückblickend ein würdevolles und gutes Erlebnis für mich. Mein Grundsatz zum Thema Geburt und Tod. Beides gehört zu Leben dazu. Andere Kulturen feiern fröhlich den Tod, da der Glaube in diesen Kulturen in sich trägt: das die Verstorbenen weiterreisen.

„Stell Dir vor, Du bist niemals eingeschlafen und wachst auf > Du bist GEBOREN“

„Stell Dir vor, Du schläfts ein und wachst nie mehr auf > Du bist GESTORBEN“

Beides ganz normal… Goethes Faust “ Denn alles was entsteht, ist Wert das es zu Grunde geht“.

Was nun vorher oder nachher ist, passiert, geschieht, dass kann jeder für sich selbst und mit sich selbst und seinem Geiste, seiner religiösen Glaubenseinstellung, für sich beantworten. Ich für mich glaube an REINKARNATION, man kann erst dann gehen, wenn man seine, von der höheren Macht, vorgegebenen Aufgaben in diesem Leben erfüllt hat. Erst dann geht man weiter auf eine Reise und kommt irgendwie und irgendwo wieder ( damit meine ich nicht nur die Zivilisationen auf dieser Erde, da gibt´s noch ne Menge mehr…. Gehrin 5 % Nutzung und so…). ….
Es gibt ja da auch noch das „Higgs Teilchen“, das sog. göttliche Teilchen…googelt einfach mal…ist interessant.

Nun gut, nach der Reise und der Wiederkehr in die Realität zum Gruppenraus auf die harte Bodenmatte, blieben die Augen dann noch für die Klangschalentherapie geschlossen. Herr L. stellte jedem Teilnehmer die Klangschale auf den Brustkorb und hat durch einen Schlag auf die Schale Schwingungen erzeugt. Mir ging das durch Mark und Bein am ganzen Körper. Irrsinniges und unbeschreibliches Gefühl.

Ich würde es mit einen Wassertropfen vergleichen, der auf der Wasseroberfläche unendliche Schwingungen auslöst.

So, ich muss jetzt duschen und frühstücken. Have a nice day Robert!