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Vorteile der Abstinenz & kurzfristige Vorteile des Konsums

Pro·phy·la·xe /profyˈlaksə,Prophyláxe/ Substantiv, feminin [die]
  1. einer Erkrankung vorbeugende Maßnahme[n]; Vorbeugung
    „sich durch eine geeignete Prophylaxe schützen“

Heute an diesem durchwachsenden Freitag hatten wir im Therapieplan das Thema Rückfall-Prophylaxe. Großes Wort und ja, es steckt auch einiges dahinter.
Da ich bereits 2020 meine erste Langzeittherapie hatte, habe ich mein damaliges NON Digitales Tagebuch ( echtes Buch mit Papier und Seiten zum umblättern ) mitgenommen.

In dieser Therapie-Einheit ging es um das Thema, welche Vorteile hat die Abstinenz und welche kurzfristigen Vorteile hat der Konsum.
Definitiv kann ich von vorne herein AUSSCHLIESSEN, dass es keinen langfristigen, wirklich keinen, Vorteil des Konsums gibt.
Auf beiden Seiten der Vorteile zur Abstinenz und auch zum Konsum lassen sich sehr schnell eine Reihe von Punkten finden. Um das Ergebnis weiterzudenken, stelle ich fest ( was kein Thema in der Stunde war), dass alle kurzfristigen Vorteile des Konsums auch mit anderen Techniken, Handlungen und Aktivitäten im Leben ohne Konsum erreich- und erzielbar sind. Als Beispiel: Alkohol, Drogen, entspannen in irgendeiner Art und Weise, Entspannung kann ich auch durch Meditation, gute Musik oder Tagebuch schreiben erzielen. Das wohl meinst angewandte Wort “ Glücksgefühl “ ist wohl eine Art Headliner für das Thema Rausch und Konsum. Hier habe ich allerdings auch festgestellt, durch Ausdauersport oder durch das Erreichen eines privat gesteckten kurzfristigen Zieles kann man ebenso ein Glückgefühl erreichen. Sicherlich ist es anstrengender und zeitaufwendiger diesen normalen Weg zu wählen. Mit Drogen oder Alkohol ist dieser Zustand schneller und auch gefühlt intensiver zu erreichen. Aber die Rechnung kommt!…. und diese Veränderung ist im Hirn nicht mehr zu korriegieren, bzw. zurückzubilden… Man spricht dann vom sog. Suchtgedächtnis.

  • Grundsätzlich wird beim Konsum von Drogen und Alkohol Dopamin produziert, das den Nucleus accumbens im Vorderhirn stimuliert. Beide Hirnstrukturen spielen im Belohnungssystem des Gehirns eine wichtige Rolle. Werden sie aktiviert, fühlen wir uns glücklich und zufrieden. Unglücklicherweise kappen Drogen wie Heroin oder Kokain und auch Alkohol diesen Belohnungskreislauf.
    Dopamin (Hormon) ist ein sogenannter Botenstoff oder Neurotransmitter, der Signale zwischen den Nervenzellen weiterleitet. Es steuert sowohl emotionale und geistige wie auch motorische Reaktionen. Insbesondere ist Dopamin als „Botenstoff des Glücks“ bekannt
    Dopamin ist ein biogenes Amin aus der Gruppe der Katecholamine und ein wichtiger, überwiegend erregend wirkender Neurotransmitter des zentralen Nervensystems. Dopamin wird auch Prolaktostatin oder PIH genannt.
    Dopamin dient im Gehirn der Kommunikation der Nervenzellen untereinander, ist also ein Nervenbotenstoff (Neurotransmitter). In bestimmten „Schaltkreisen“ vermittelt er dabei positive Gefühlserlebnisse („Belohnungseffekt“), weswegen er – so wie auch Serotonin – als Glückshormon gilt.

Aber nun wieder zum eigentlichen Thema, die Vorteile der Abstinenz und die des kurzfristigen Konsums.

 c) 2022 by Rob – Grafix -/ RadS – Raus aus der Sucht

ARBEITS-THERAPHIE – Werkstatt statt Tastatur!

Therapie (altgriechisch θεραπεία therapeia „Dienst, Pflege, Heilung, Behandlung“, von θεραπεύειν therapeuein „heilen, dienen“) oder Behandlung bezeichnet alle Maßnahmen, die darauf abzielen, Behinderungen, Krankheiten und Verletzungen oder seelische Traumata positiv zu beeinflussen. Die Voraussetzung für Therapie ist eine zuvor erlangte Diagnose. Ziel eines Therapeuten ist es, eine Heilung zu ermöglichen oder zu beschleunigen, zumindest aber die Symptome zu lindern oder zu beseitigen und körperliche oder psychische Funktionen wiederherzustellen.

Um eine entsprechende Therapie empfehlen zu können, muss zunächst eine Diagnostik vorgenommen werden. Dazu werden Beschwerden, Anamnese und verschiedene Untersuchungsbefunde beurteilt und eingeordnet. Die eigentliche Therapie besteht dann aus Maßnahmen zur Behebung der Beschwerden oder vorzugsweise der Krankheitsursache. Wenn eine Therapie angemessen zur Behandlung eines Krankheitsbilds ist, spricht man von einer Indikation (dem „Angezeigtsein“ einer bestimmten Behandlung).

Als Arbeitstherapie bezeichnet man die stufenweise Heranführung von Patienten mit psychischen Störungen, körperlichen oder geistigen Behinderungen an die arbeitsweltlichen Grundanforderungen. Im Wesentlichen wird die Arbeit hierbei als therapeutisches Mittel eingesetzt.

Als ich im Jahre 2020 in der Klink war, wurde durch einen sogenannte Berufs Anamnese festgestellt, dass ich nicht wirklich der Handwerker bin sondern mehr der organisierende Bürotyp. Somit wurde ich für die Gruppe Patientenzeitung eingeteilt. Im Jahr 2020 ist mir, mit viel Fleiß und Kreativität ein Meisterwerk in Word (MS Office) gelungen. Der Leiter der Arbeitstherapie sagte. “ Da haben Sie aber die Messlatte für nachkommende Hobbyredakteure in der Klinik unerreichbar hoch gehängt Herr Galler.“ Das tat natürlich gut und soviel Arbeit war es gar nicht, damals hatte ich schon das verlangen Dinge aufzuschreiben, Patientengeschichten in eigenem Interesse aufzusaugen und niederzuschreiben. Na nun gut, mir hat es Spaß gemacht und alle waren zufrieden.

Wer mal reinschauen will, hier ein Exemplar in PDF Form zum Download. > PATIENTENZEITUNG WESER EMS 2020 

Dieses Mal sollte es anders laufen, nach einer Gespräch mit der Arbeitstherapeutin war innerhalb von Minuten die Sachlage klar. Ich war noch gut im Gedächtnis bei den Therapeuten, somit mussten wir gar nicht lange über meinen beruflichen Werdegang sprechen. Es kam der Vorschlag, dass es eventuell für mich besser wäre im Sinne der Entschleunigung einfach mal ETWAS ANDERES ZU MACHEN. Das hat mir auf anhieb gefallen und ich sagte ich würde gern mit HOLZ arbeiten ( Getippte in Verbindung mit Kreativität habe ich hier im Online Tagebuch genug ). Somit war es vereinbart und ich habe direkt heute begonnen ein Vogelhaus zu entwerfen, mir das benötigte Material aus Holz zusammen zu suchen und mal zu überlegen, was und wie ich das HAUS FÜR DIE VÖGEL denn bauen will. Nach einer guten Einweisung in der Werkstatt für die Maschinen ( Kreissäge etc. ) war ich bereit. Da stand ich nun mit meinen grünen Gartenklamotten ( hatte gar keine Arbeitskleidung mitgenommen ). Ich habe mir Anregungen von bereits gebauten Vogelhäusern geholt. Dann war die Idee schon geboren. Ich baue eine Art Blockhaus ( Fundament, Rohbau ) und verkleide dann die Wände im filigranen Fachwerkhaus – Stil.  In den ersten 3 Stunden der Arbeitstherapie bin ich schon gut vorangekommen. Das Vorankommen ist allerdings nicht so wichtig, ich habe einen Plan der im Kopf bereits fertig ist, als viel wichtiger und auch schöner habe ich empfunden:

  • Holz zu riechen
  • Holz zu bearbeiten
  • Holz zu schneiden
  • Holz geschmeidig weich und rund zu schleifen
  • Holz wie Bauklötzchen im Entwurf aufzubauen und aneinander zu reihen
  • Während der Holzbearbeitung in sich gehen und im FLOW meditieren

Gutes Projekt, das gut tu, gut ist und mir die nächsten Wochen sicherlich viel Spaß machen wird und irgendwann dann auch mal den Vögeln. PIEP PIEB…

Erkenntnis: „Nur wenn man die Seite der ABSTINENZ wählt und deren Vorteile, dann gelingt es einem erst ein Vogelhaus zu bauen“