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Die Gefühle leuchten wieder farbenfroh…

Ja, was soll ich sagen, das Blatt hat sich gewendet. Von den anfänglichen Zweifeln und der Unbehaglichkeit, ob ich hier das Richtige – richtig – tue, hat sich mein Bauchgefühl komplett lösen können. Mir geht es gut, ich sorge für mich, grenze mich gut von den anderen Mitpatienten ab. Ich integriere mich, wo es für mich passt, meide aber zu enge Beziehungen zu den anderen. Hier habe ich aus der Vergangenheit gelernt und bin schlauer geworden. Ich hatte heute um 19 Uhr ein tolles Video Telefonat mit meinem neuen besten Freund. Herrn. Prof. Dr. K.K, von Beruf Quanten- und Teilchenphysiker. 

Tagsüber, war ich gut beschäftigt mit eigenen Dingen und dem Therpieplan. Es war ein beschwingter, sorgenfreier und lockerer Tag. Beste Voraussetzung in Ruhephasen die eigenen Gefühle zu bemerken, zu erkennen, zu spüren und zu deuten. Herrlich, etwas das mir schon lange fremd geblieben ist. Der Tag war bestückt mit vielen positiven Dingen oder Situationen, die im ersten Moment brenzlig waren, ich dennoch kühl und versiert eine Entscheidung getroffen habe oder es einfach hingenommen habe und im Anschluss sehr zufrieden mit mir selbst war. Ich denke ich bin nach wie vor am richtigen Weg. Auf dem  Weg zu Reise in mein inneres Ich, zum meinem kindlichen Ich, das erwachsende Ich ist ja in der Vergangenheit stetig präsent gewesen.

Fühlt sich aktuell alles gut an ! Robert bleib auf Deinem Kurs und…

tue alles ganz langsam, ruhig und gelassen, konzentriert und fokussiert, mache eines nach dem anderen in genau der Zeit die es braucht. 

Danke an meine Psychologin Fr. E während meiner Entgiftung in Osnabrück die mir auf den Weg mitgab:
“ Herr Galler, nehmen sie etwas TEMPO raus“
ja und ich denke jeden Tag dran und nehme Tempo raus aus dem GANZEN.

Sichtweisen, Betrachtungswinkel aus der Distanz

Wenn ich mir mal die Welt ( meine Welt ) so anschaue

  • Ach wie klein bin ich doch im Gegensatz zum Universum
  • Auch wie gut, das ich alles sehe, was ich nicht brauche ( Zitat Aristoteles beim Martkbesuch )
  • Mir geht es schon ziemlich gut, wenn ich jammern würde, wäre das auf ziemlich hohem Niveau und eine Schande
  • Ich kann loslassen und die Dinge sein lassen wie sie sind

Also genau in Distanz betrachtet, habe ich von zu Hause und meiner Frau liebenswerte Rückendeckung, ich habe meinen Reisegepäck um alle schweren Dinge erleichtert ( Arbeit ist gecancelt, Ada ist nach erfülltem Leben gegangen, körperliche Gesundheit ist klar offen gelegt und erkannt). Ich bin finanziell erstmal SAFE die nächsten 2 Jahre, ich brauche mir eigentlich aktuell um nichts, gar nichts Sorgen zu machen.

Ich habe mich in der Klinik, trotz anfänglicher Zweifel, gut eingefunden und eingelebt. Ich habe mich in der Arbeitstherapie für HOLZ und HANDWERK entschieden und nicht wie vor 2 Jahren für die Patientenzeitung. Holz ist ein wunderbares Material aus der Natur, man kann meditativ in Ruhe und mit Gelassenheit ohne Zeitdruck damit arbeiten. Ich möchte gern ein nicht einfaches und komplexeres Vogelhaus bauen. Das war für mich der richtige Schritt, nicht wieder mit Leuten, Reden, Artikel schreiben im Glauben mich von anderen abheben zu wollen, sondern einfach mit Säge und Leim in der Werkstatt etwas kreatives und beruhigendes machen.  Gute Entscheidung mein lieber Robbi!

Gute Nachrichten ebenfalls, von Freunden (Jochen), vom Arbeitsamt ( meine ALG beginnt erst ab dem Zeitpunkt wann ich wieder aus der Klinik bin und nicht mehr krankgeschrieben…und da ich kürzlich 50 geworden bin, erhalte ich nicht nur 12 Monate ALG I sondern sogar 15 Monate ). Das sind gute und entspannende Nachrichten aus der großen weiten Welt. Ob ich das ausreizen werde, weiß ich noch nicht, ein weiteres Ziel hier in den 10 Wochen ist, dass ich gerne herausfinden möchte, was ich in Zukunft arbeiten will. Nicht um wieder dicke und viele Euros zu verdienen, sondern um etwas zu machen, dass mich erfüllt.

Ich würde aktuell sagen, LÄUFT, alles auf dem Weg und letztendlich >>> “ PANTA RHEI“

Ich weiß diese Phase zu schätzen und versuche Stabilität aufzubauen, damit ich in herausfordernden und schwierigen Zeiten in Ruhe mit mit Gelassenheit das richtige TUN kann. / und ja, die Zeiten werden auch wieder kommen!

Aktuell und das stimmt mich ebenfalls gut, kein Suchtdruck, kein Gedanke an irgendwelche rauscherzeugenden Mittel, Substanzen oder Dinge. Hier ist dann auch die Antwort auf meine lang gestellte Frage: Was zuerst das Huhn da oder das Ei, war zuerst das psychische Mangelbedürfnis in der Seele da, oder die Sucht.  Ganz klar, wenn ich mich körperlich und vor allem geistig wohl fühle, habe ich kein Verlangen meine Welt zu vernebeln und Probleme zu verdrängen. Wenn ich mich psychisch und seelisch gut fühle, dann ist die Ursache in Balance und es kommt zu keinen Folgen oder Wirkungen in meinem Leben. Also wieder eine Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Weg zu mir selbst bin und auch die Tatsache, dass ich viele erlernte Dinge und Werkzeuge, wie etwa Rückfallprophylaxe nicht im absoluten FOKUS haben muss.